CYBERGLOBE Culture und moderne Kunst – Chancen nutzen, Grenzen überwinden

Kunst will betrachtet, bestaunt und interpretiert werden. Die Gesamtheit aus Material, Form, Struktur und Farben macht das Werk aus, jedes Detail gilt es zu erkunden. Was aber, wenn man als Kunstliebhaber Werke anschauen oder kaufen möchte, die man nicht vor Ort besichtigen kann, als Museum deponierte Werke der Öffentlichkeit und Forschung zugänglich machen möchte oder als Künstler und Galerist Werke zum Verkauf präsentieren möchte?

Ein Meilenstein für Kunst-Erlebnis und Kunst-Vermarktung sind hochauflösende 3D-Scans, wie sie mit unserem CYBERGLOBE Culture erzeugt werden können.  Sie machen das Kunstwerk unmittelbar auf dem Bildschirm erlebbar.

Frankfurter Künstler zu Besuch

Wir haben den bekannten Gegenwartskünstler Sebastian Stöhrer eingeladen, uns vor Ort in Bad Nauheim zu besuchen, um einige seiner Keramikskulpturen mit dem CYBERGLOBE Culture zu digitalisieren. Stöhrer, 1968 in Freiburg geboren, lebt und arbeitet heute in Frankfurt am Main, wo er seit 2017 die Tonwerkstatt der Hochschule für Bildende Künste–Städelschule leitet. Seine Werke werden von der renommierten Frankfurter Kunstgalerie Studio PPC (ehemalig PPC Philipp Pflug Contemporary) vertreten, bereichern bekannte Privatsammlungen und haben bereits bei namhaften Ausstellungen im In- und Ausland im Rampenlicht gestanden. 

Bei uns standen nun Stöhrers Keramikskulpturen, gleichsam „keramische Kreaturen“, die wie Lebensformen einer anderen Welt anmuten, im „Rampenlicht“ des CYBERGLOBE Culture. Der Künstler war von den Ergebnissen begeistert. Die komplexen Strukturen der Oberflächen wurden bis ins kleinste Detail einzelner Strohhärchen erfasst. Die Skulpturen lassen sich auf dem Bildschirm per Mausklick drehen und wenden, Ausschnitte können herangezoomt werden.  So erfolgt ein Kunst-Erlebnis ganz ohne jegliche Distanz, die sonst selbst vor Ort aufgrund der Zerbrechlichkeit der Objekte gewahrt werden muss.

Chancen für Künstler und Kunstmarkt

Diese Begegnung zwischen einem renommierten Vertreter zeitgenössischer Kunst und revolutionärer 3D-Scantechnik unterstreicht deren Bedeutung insbesondere für Künstler, Galerien, Auktionshäuser, sowie potenzielle Käufer und Kunst-Interessierte im Allgemeinen. War man bislang auf Fotos angewiesen, um Werke zu präsentieren, zu begutachten oder Kaufentscheidungen zu treffen, so bieten die 3D-Digitalisate nun eine mehrdimensionale, naturgetreuere Grundlage.

Ceramic, 2019. Gebrannter Ton, Glasur, Stroh, 21 x 40 x 31 cm. © PPC Philipp Pflug Contemporary, Foto: Sebastian Stöhrer

3D-Technik als Teil des Schaffensprozesses

Einen weiteren innovativen Aspekt zum Einsatz des CYBERGLOBE Culture bringt Sebastian Stöhrer ins Spiel. Er verweist auf die neuen Möglichkeiten für Studierende und Absolventen an Kunstakademien und Kunsthochschulen zum Einsatz dieser Technik, indem diese nicht nur reproduktiv, sondern produktiv als Teil des künstlerischen Entstehungsprozesses eingesetzt werden kann: Analoge und digitale Kunst greifen ineinander, der Scanner wird zum Instrument beim Erschaffen des Kunstwerks.