Im Bereich des Farbmanagements werden die Begriffe Kalibrierung und Profilierung oftmals synonym verwendet, obwohl es sich eigentlich um zwei unterschiedliche Prozesse handelt.
Bei der Arbeit mit digitalen Bilddateien sollten sämtliche Eingabegeräte (z.B. Digitalkamera, Scanner) sowie Ausgabegeräte (z.B. Monitor, Drucker) kalibriert und profiliert werden, um Farbfehler aufgrund von fehlerhaften Geräten zu vermeiden.
Bei der Kalibrierung werden Geräte auf technische Randbedingungen (am Bildschirm zum Beispiel die Einhaltung einer bestimmten Farbtemperatur) getrimmt; bei der Profilierung hingegen werden die Geräte vermessen und ein zugehöriges ICC-Profil wird erstellt. Die Kalibrierung erfolgt also strenggenommen vor der Profilierung, wird jedoch oft mittels spezieller Tools in einem Durchgang vorgenommen.
Der Unterschied zwischen Kalibrieren und Profilieren lässt sich anschaulich anhand des Beispiels einer digitalen Personenwaage verstehen: Wird die Waage angeschaltet, erfolgt in der Regel eine automatische Kalibrierung, so dass bei vollständiger Nichtbelastung die Anzeige 0 kg erscheint. Eine Profilierung dagegen würde bedeuten, dass für eine bestimmte Anzahl von Referenzgewichten (10 kg, 20 kg, 30 kg etc.) Referenzmessungen erstellt werden und für jedes Referenzgewicht wiederum ein Korrekturwert in einem Profil abgespeichert wird (z.B. dass die Waage bei einer Belastung durch ein Gewicht von 10 kg 5% zu viel anzeigt, beim Auflegen von 50 kg nur noch 3% zu viel und beim Auflegen von 100 kg nur noch 1% zu viel).