Kategorie Archiv: Glossar

Beleuchtung

Professionelle Scanner sollten über ein Lichtsystem verfügen, das eine gleichmäßige und schonende Beleuchtung liefert und sich je nach Anforderungsbedarf variabel an unterschiedlichste Vorlagen anpassen kann. Zudem sollten die Lichtquellen blendfrei sowie UV/IR frei sein, so dass keine Strahlungsbelastung für den Benutzer gemäß EN60825-1 erfolgt.

LED-Leuchteinheit: Weniger ist mehr!

Alle unsere book2net Scanner sind daher standardmäßig mit einem LED Beleuchtungssystem ausgestattet, das eine stabile Farbtemperatur während des Scanprozesses liefert und somit eine getreue Farbwiedergabe garantiert. Bei der Verwendung herkömmlicher LED-Lichtbänder entstehen in Abhängigkeit von der Position der Lichtquelle aufgrund der unterschiedlichen Lichtwege auf der Oberfläche im Verlauf auch unterschiedliche Lichtstärken. Daher verwenden wir ausschließlich Fresnel-Linsen, welche diesen Prozess ausgleichen und eine gleichmäßige Ausleuchtung der gesamten Scanfläche bewirken.

Dank der von uns eingesetzten CMOS-Sensortechnologie und der innovativen Prozessoptimierung arbeiten unsere Scanner mit einer äußerst reduzierten Belichtungszeit von 0,6 Sek. Dies garantiert eine besonders schonende Aufnahme der Vorlagen bei geringstem Lichtbedarf, um unwiederbringliche Schäden an Papier, Tinte und Farben zu vermeiden, die durch zu starke Lichtintensität verursacht werden können.

Zusätzlich haben wir bei book2net das Design unserer Geräte optimiert, um eine bestmögliche Ausleuchtung und damit auch eine konstante Qualitätssicherung der Scans zu gewährleisten:

Das elegante schwarze Design unserer Scanner verhindert störende Rückreflexionen.

Das rückwärtig angebrachte Lichtsystem und die optimierte Gehäusekrümmung sorgen für den optimalen Lichteinfallswinkel, um unkontrollierte Reflexionen in die Optik, die durch die Wölbung der Seite hervorgerufen werden, zu vermeiden.

Alle unsere Beleuchtungseinheiten werden als feste Bestandteile unserer hochwertigen Systeme anwendungsspezifisch angepasst.

 

Zusatzbeleuchtung: optimale Ausleuchtung für Großformate und kostbare alte Bücher

Großformate und insbesondere kostbare alte Bücher mit ihren besonders strukturierten Oberflächen, speziellen Tinten, Farben und Goldauflagen verlangen mehr als eine Standardbeleuchtung.

Für diese speziellen Anforderungen haben wir für unsere Produktionsscanner Ultra, Flash, Mosquito, Hornet und Cobra eine Zusatzbeleuchtung entwickelt, die nach Bedarf integriert, montiert oder extern zugeschaltet werden kann. Über ein Light-Control-Modul lässt sich die Zusatzbeleuchtung problemlos mit der integrierten Scanner-Beleuchtung synchronisieren. So wird eine optimale schatten- und reflexionsfreie Ausleuchtung erzielt.

 

Streiflicht: individuelle Beleuchtung für spezielle Anforderungen

Unsere Reprosysteme und Modelle wie unser book2net Archive Pro verfügen zudem über individuell steuerbare Rück- und Seitenbeleuchtungseinheiten, um anwendungsspezifische Lichtszenarien zu ermöglichen.

Lichtszenarien mit book2net Reprosystem zur Hervorhebung unterschiedlicher Merkmale bei einer Münze.

Vorteile des book2net Beleuchtungssystems:

Modernes, LED-Beleuchtungskonzept (UV/IR und Ozon frei, gemäß EN60825-1)

Blend- und flackerfreies Licht während der Aufnahme (keine Blitzeffekte)

Geringer Energieverbrauch < 100 W

Stabile Farbtemperatur von 5500 Kelvin

Geringste Lichtintensität; steuerbar von 1000 bis 3.500 Lux

LED-Beleuchtungseinheiten je nach Anforderung einzeln einstellbar und ansteuerbar

Einzigartiges Fresnel-Linsen-Konzept zur gleichmäßigen Ausleuchtung der Vorlagen

Stufenlose Regulierung des Lichtaustrittswinkels

Zusatzbeleuchtung (optional)

Äußerst langlebig (10.000 Arbeitsstunden)

Fluoreszenz

Fluoreszenz bezeichnet die Fähigkeit mancher Atome und Moleküle, Licht bei einer bestimmten Wellenlänge (der Anregung: Ex, excitation) zu absorbieren und anschließend bei einer kurzlebigen Emission (Em) von Licht einer längeren Wellenlänge wieder abzugeben.

Diese Eigenschaft macht sich u.a. die Kunsttechnologie bei der Untersuchung von Kunstwerken zu nutze. Eigenschaften können detektiert und bestimmten Materialien zugeordnet werden; damit wird das Spektrum materialspezifisch, quasi zu einem optischen Fingerabdruck. Die Speicherung solcher Referenzspektren in Referenzdatenbanken unterstützt die Arbeit der Wissenschaftler bei ihren Forschungen.

UV-Fluoreszenz

Die UV-Fluoreszenzuntersuchung ist eine zerstörungsfreie Untersuchungsmethode, die bei Kunstwerken eingesetzt wird, um mittels UV-Strahlung Oberflächenphänomene sichtbar zu machen, die dem menschlichen Auge im normalen Licht verborgen bleiben. Dadurch lassen sich wichtige Erkenntnisse über den Zustand der Objekte erzielen. Dies gilt insbesondere im Bereich der Gemäldeuntersuchung für die Sichtbarmachung von Firnisschichten, Retuschen und Übermalungen. Gelegentlich können damit auch verwendete Materialgruppen (u.a. Bindemittel) näher eingegrenzt werden.

Die kurzwellige UV-Strahlung regt verwendete Materialien (z.B. Firnisse, Bindemittel, Pigmente) zu Fluoreszenzen an. Die unterschiedlichen Fluoreszenzeigenschaften der verwendeten Werkstoffe ermöglichen eine differenzierte Wahrnehmung.

Nicht zu verwechseln ist die UV-Fluoreszenzfotografie mit der UV-Fotografie bzw. UV-Reflektografie.

Leuchtdichte

Die Leuchtdichte ist ein photometrisches Maß für die Lichtstärke (Helligkeit) pro Flächeneinheit des Lichts, das sich in eine bestimmte Richtung bewegt. Sie beschreibt die Lichtmenge, die durch eine bestimmte Fläche hindurchgeht, von ihr emittiert oder von ihr reflektiert wird und in einen bestimmten Raumwinkel fällt. Die Standardeinheit der Leuchtdichte ist Candela pro Quadratmeter (cd/m2).

Bildgebende Verfahren

Im Bereich der Kunsttechnologie zählen die bildgebenden oder auch Imaging-Verfahren zu den nichtinvasiven Analyseverfahren, d.h. sie ermöglichen eine zerstörungsfreie Untersuchung von Kunstwerken im Gegensatz zu Analyseverfahren, bei denen Materialspuren entnommen werden müssen.

Die bildgebenden Verfahren nutzen die Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen (von Röntgenstrahlung bis zum NIR-Bereich) und deren jeweils ganz spezifische Durchdringung und Wechselwirkung mit den Materialien eines Kunstwerkes. Dadurch lassen sich für das menschliche Auge unsichtbare Materialstrukturen bzw. -unterschiede visualisieren.

Standardmäßig zählen hierzu spezielle Fototechniken wie Streiflichtaufnahmen oder die Multispektralfotografie. Weitere klassische Verfahren, insbesondere im Bereich der Gemäldeuntersuchung, sind die Radiographie, die Infrarotreflektographie (IRR) sowie das Makro-Röntgenfluoreszenz-Scanning (RFA-Imaging), welches Bildgebung und Materialanalytik verbindet.

Eine weitere zerstörungsfreie Analysemethode ist die Spektroskopie.

Falschfarben

Durch bildgebende Verfahren wie der Multispektralfotografie ist es möglich, die spektrale Zusammensetzung von Bildelementen auf der „Eingangsseite“ in einen anderen Farbraum umzuwandeln und so als „Falschfarbe“ (oder auch Fehlfarbe) auszugeben; d.h. es werden gezielt Farben verwendet, die vom natürlichen Farbeindruck abweichen.

Eine unbeabsichtigte Falschfarbendarstellung kann u.a. bei einem misslungenen Weißabgleichs als Farbstich auftreten.

Der Falschfarbendarstellung liegt das Prinzip zugrunde, dass das menschliche Auge zwar nur einige hundert Helligkeitsstufen eines Farbtons wahrnimmt, dagegen aber etwa eine Million Farbschattierungen unterscheiden kann. Daher wird bei einer Falschfarbendarstellung statt einer Grauskala eine Farbskala verwendet. Die Farbkanäle des Originalbildes werden anderen Farben zugeordnet – beispielsweise Rot zu Blau und Blau zu Grün. So lassen sich einzelne Details der aufgenommenen Vorlagen deutlicher erkennen, vorausgesetzt, dass der Farbgradient für das Auge gleichmäßig verläuft.

Im Bereich der kunsttechnologischen Analyse werden Falschfarbenbilder eingesetzt, um feine Nuancen eines Farbtons oder einer Graustufe in einem Kunstwerk deutlich unterscheidbar zu machen.  

Materialtechnische Analyse

Materialtechnische Analysen finden im Bibliotheks-, Archiv- und Museumsbereich insbesondere Einsatz, wenn Fragen der Herkunft (Provenienz), Urheberschaft, Entstehung (Werkgenese) oder Echtheit von Handschriften, Urkunden, Zeichnungen, Gemälden etc. zu klären sind.

Zu den non-invasiven Analysen gehören die bildgebenden Verfahren und die Spektroskopie.

Spektralfarben

Spektralfarben beschreiben den Farbeindruck der menschliche Farbwahrnehmung, den Licht einer bestimmten Wellenlänge erzeugt. Sie entstehen, wenn weißes Licht durch ein Prisma gebrochen wird. Dabei zerteilt sich das Licht in die für das menschliche Auge sichtbaren sieben Spektralfarben, d.h. in monochromatisches Licht einer bestimmten Wellenlänge, das nicht weiter unterteilbar ist. Fügt man diese Spektralfarben wieder zusammen, entsteht erneut weißes Licht.

In der Natur ist dieses Phänomen am besten am Beispiel eines Regenbogens zu beobachten. Das Sonnenlicht wird durch die Regentropfen wie durch ein Prisma gebrochen und lässt die Spektralfarben in Form eines Regenbogens am Himmel erscheinen.

Das Spektrum des für den Menschensichtbaren Lichts liegt zwischen dem langwelligen Ende des Ultraviolett-Lichts (360 bis 380 nm) und dem kurzwelligen Anfang des Infrarot-Lichts (780 bis 820 nm). Der wahrgenommene Farbton ändert sich dabei fließend von Violett über Blau nach Grün zu Gelb und Rot.

Die sieben Spektralfarben sind Violett, Blau, Grün, Gelb, Orange, Rot und Indigo. Sie lassen sich folgenden Wellenbereichen zuordnen:

  • Violett: 380 bis 430 nm
  • Blau: 430 bis 490 nm
  • Grün: 490 bis 570 nm
  • Gelb: 570 bis 600 nm
  • Orange: 600 bis 640 nm
  • Rot: 640 bis 780 nm

Die Farbe Indigo befindet sich in einem Mittelbereich zwischen dem blauen und dem grünen Wellenlängenbereich befindet.

Spektroskopie

Der Begriff Spektroskopie  beschreibt eine Gruppe physikalischer Methoden, welche Strahlung nach bestimmten Eigenschaften wie Wellenlänge, Energie, Masse etc. zerlegen. Die dabei ablesbare Verteilung der Intensität wird als Spektrum bezeichnet. Die quantitative Ausmessung dieser Spektren erfolgt mittels eines Spektrometers, die grafische Darstellung erfolgt als Spektrogramm.

Die Spektroskopie zählt zu den non-invasiven, zerstörungsfreien naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden der Kunsttechnologie. Sie kommt insbesondere im Bereich der Schadensanalyse oder Fälschungserkennung zum Einsatz.

Zahlreiche in Kunstwerken verwendete Materialien wie Tuschen, Tinten, Farbpigmente et. lassen sich auf der Grundlage ihrer Wechselwirkungen mit elektromagnetischer Strahlung identifizieren. Diese Wechselwirkungen können detektiert und bestimmten Materialien zugeordnet werden; damit wird das Spektrum materialspezifisch, quasi zu einem optischen Fingerabdruck. Die Speicherung solcher Referenzspektren in Referenzdatenbanken unterstützt die Arbeit der Wissenschaftler bei ihren Forschungen.

Für kunsttechnologische Analysen werden insbesondere sichtbares (Vis=visible) Licht, Strahlung im infraroten (NIR) und ultravioletten (UV) Bereich sowie Röntgenstrahlen angewendet.

NIR-Spektroskopie

NIR-Spektroskopie (auch Nahinfrarotspektroskopie  oder NIRS) ist eine physikalische Analysentechnik auf Basis der Spektroskopie im Bereich des kurzwelligen Infrarotlichts. Sie entspricht vornehmlich der Infrarotspektroskopie, die im mittel- und fern-infraroten Bereich (MIR und FIR) verwendet wird, ermöglicht aber die Verwendung anderer Materialien und Strahlungsquellen und bietet einen einfacheren Zugang sowie andere Formen der Analyse.

Als nahes Infrarot oder Nahinfrarot (NIR) gilt der Bereich des elektromagnetischen Spektrums, der sich der sich in Richtung größerer Wellenlänge an das sichtbare Licht (VIS) im Bereich von ca. 780 bis 2.500 nm anschließt.