Fokus-Stacking ist ein Verfahren, um die Schärfentiefe eines Bildes zu maximieren. Dabei werden innerhalb kürzester Zeit mehrere Aufnahmen eines Objektes gemacht, wobei der Fokuspunkt bei jeder Aufnahme leicht verschoben wird. So wird pro Aufnahme schrittweise jeweils ein neuer, nur ganz kleiner Bereich präzise erfasst. Diese Aufnahmen werden anschließend mithilfe der Software quasi gestapelt, d.h. so kombiniert, dass nur die scharfen Bereiche jedes Fotos in das Endbild integriert werden. So erhält man als Endergebnis ein durchgängig scharfes Bild mit maximalem Detailreichtum.
Wir bieten dafür zwei Verfahren an: zum einen die Änderung der Fokusebene, indem die Kamera auf dem Kameraschlitten in eine neue Position gefahren wird, wobei die sichere Fixierung am Schlitten zugleich jegliche Verschiebungen oder Verzerrungen verhindert, zum anderen durch die Steuerung des Objektives und der Fokuseinstellung über einen Motorfokus. In beiden Fällen kann eine genaue Programmierung des Prozesses über Presettings in unserer Scansoftware erfolgen. Das Ergebnis sind gestochen scharfe Bilder von unglaublichem Detailreichtum, welche der Wissenschaft neue Informationen für Analysen und Vergleiche liefern können und für den Laien echte Hingucker sind.
Fokus-Stacking ist aber nicht nur für die Digitalisierung von Herbarien die ideale Lösung, sondern bietet sich für alle Sammlungen an, deren Objekte dreidimensionale Strukturen aufweisen und deren Details genauer in Augenschein genommen werden sollen: ob Insekten, Münzen, Tonscherben, Textilfragmente etc. – den Einsatzmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt.
Unser neues Tool kommt zum ersten Mal bei einem umfangreichen Projekt an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena zur Digitalisierung des Herbarium Haussknecht (JE) bei unserem Hochleistungsscanner book2net Archive Pro A2+ zum Einsatz.
