Bei der Buchwippe (auch Buchwiege) handelt es sich um eine Vorrichtung, die das Digitalisieren, Verfilmen oder auch Kopieren gebundener Vorlagen, beispielsweise von Büchern, Archivakten, Zeitungsbände oder Magazinen, erleichtert. Sie sorgt dafür, dass die nebeneinanderliegenden Seiten gebundener Vorlagen, unabhängig von der Vorlagendicke und unabhängig davon, an welcher Stelle eine gebundene Vorlage aufgeschlagen ist, auf gleiche Höhe gebracht werden. So wird für beide Seite der gleiche Abstand zur Aufnahmeeinheit (Scansystem) erzielt, eine notwendige Voraussetzung, um eine optimales Scanergebnis zu gewährleisten.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Kopierern oder Flachbettscannern liegt das Buch bei einer Buchwippe nicht mit der zu digitalisierenden Seite nach unten auf, sondern mit dem Textspiegel nach oben.
Es gibt vielfältige und unterschiedliche Konzeptionen derartiger Vorrichtungen. Entscheidend für die Auswahl der richtigen Buchwippe ist letztendlich das zu verarbeitende Material. So verlangen wertvolle historische Bestände wie alte Drucke und illuminierte Handschriften eine andere Form der Buchwippe als moderne Bücher, Zeitschriften oder Journale. Ebenso sind Parameter wie Beschaffenheit, Erhaltungszustand, Einband, Bindung oder Größe und Gewicht oftmals ausschlaggebend dafür, wie weit sich gebundene Materialien überhaupt öffnen lassen, ohne dass Schäden der Bindung oder des Buchrückens auftreten.
Daher werden auf dem Markt unterschiedlichste Formen von Buchwippen angeboten, um Bücher auch unter konservatorischen Gesichtspunkten optimal zu digitalisieren. Grundsätzlich lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
- Einfache Buchstützten aus Schaumstoff
- Mechanische oder motorische Buchwippen mit einem Öffnungswinkel von 180°
- Mechanische oder motorische Buchwippen in V-Form, die nur eine reduzierte Öffnungswinkel zulassen <= 110°
- Mechanische oder motorische Hybridsysteme, deren Öffnungswinkel sich variabel einstellen lässt
Je nach Bauweise verfügen professionelle Buchwippen zudem über weitere Hilfsmittel die einen schonenden Umgang mit den Vorlagen sicherstellen:
Glasandruck: Da die Seiten beim Scannen möglichst plan liegen sollten, sind Buchwippen oftmals mit einer Glasplatte ausgestattet, welche die Seiten der zu scannende Vorlagen möglichst andrücken soll.
Buchrückenfreistellung: Damit ist eine spezielle Mechanik gemeint, mit deren Hilfe ein mehrerer Zentimeter breiter Spalt zwischen den einzelnen Auflageplatten der Buchwippe eingestellt wird, in den der Buchrücken schonend eingelegt werden kann. Moderne Scansysteme erlauben in der Regel eine individuell an die jeweilige Vorlage anpassbare Einstellung.
Buchrückenstütze: Dies ist eine Mechanik unterhalb des Bereiches der Auflageplatten, die dem einliegenden Buchrücken Halt gibt und verhindert, dass bei einer Freistellung des Buchrückens kleinere Bücher durch den geöffneten Spalt durchrutschen.