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Kalibrierung

Im Bereich des Farbmanagements werden die Begriffe Kalibrierung und Profilierung oftmals synonym verwendet, obwohl es sich eigentlich um zwei unterschiedliche Prozesse handelt.

Bei der Arbeit mit digitalen Bilddateien sollten sämtliche Eingabegeräte (z.B. Digitalkamera, Scanner) sowie Ausgabegeräte (z.B. Monitor, Drucker) kalibriert und profiliert werden, um Farbfehler aufgrund von fehlerhaften Geräten zu vermeiden.

Bei der Kalibrierung werden Geräte auf technische Randbedingungen (am Bildschirm zum Beispiel die Einhaltung einer bestimmten Farbtemperatur) getrimmt; bei der Profilierung hingegen werden die Geräte vermessen und ein zugehöriges ICC-Profil wird erstellt. Die Kalibrierung erfolgt also strenggenommen vor der Profilierung, wird jedoch oft mittels spezieller Tools in einem Durchgang vorgenommen.

Der Unterschied zwischen Kalibrieren und Profilieren lässt sich anschaulich anhand des Beispiels einer digitalen Personenwaage verstehen: Wird die Waage angeschaltet, erfolgt in der Regel eine automatische Kalibrierung, so dass bei vollständiger Nichtbelastung die Anzeige 0 kg erscheint. Eine Profilierung dagegen würde bedeuten, dass für eine bestimmte Anzahl von Referenzgewichten (10 kg, 20 kg, 30 kg etc.) Referenzmessungen erstellt werden und für jedes Referenzgewicht wiederum ein Korrekturwert in einem Profil abgespeichert wird (z.B. dass die Waage bei einer Belastung durch ein Gewicht von 10 kg 5% zu viel anzeigt, beim Auflegen von 50 kg nur noch 3% zu viel und beim Auflegen von 100 kg nur noch 1% zu viel).

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Kontrastumfang

In der Fotografie beschreibt der Kontrastumfang (auch Dynamikumfang) den Unterschied zwischen dem hellsten und dunkelsten Punkt innerhalb eines Bildes. Er wird als Verhältnis von der dunkelsten zur hellsten Stelle angegeben.

In einer Vorlage (Dia, Negativ, Foto) hat der hellste Punkt eine sogenannte Minimaldichte und der dunkelste Punkt eine Maximaldichte. Aus der Differenz von Maximaldichte und Minimaldichte ergibt sich dann der sogenannte Dichteumfang, der in der Fotografie auch als Kontrastumfang bezeichnet wird.

Der Kontrastumfang des Motivs bzw. der Vorlage ist entscheidend zum Ermitteln der richtigen Belichtung: Nur wenn der Belichtungsumfang des Sensors oder Films größer oder gleich dem Kontrastumfang des Motivs ist, lassen sich alle Details des Motivs aufzeichnen. Andernfalls werden Teile des Motivs schwarz und/oder weiß abgebildet.

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Kelvin

In Naturwissenschaft und Technik werden absolute Temperaturen und Temperaturdifferenzen nicht in der allgemein gebräuchlichen Einheit Grad Celsius sondern in Kelvin (Einheitenzeichen: K) angegeben.

Das Kelvin dient auch zur Angabe des Farbeindrucks von „weißem“ Licht. Das Spektrum eines thermischen Strahlers (z.B. Glühbirne, Gasflamme, Sonne) ist durch seine Temperatur gegeben, und entsprechend ordnet man auch dem Licht eines nicht-thermischen Strahlers (z.B. LED, Leuchtstoffröhre) jeweils eine „Farbtemperatur“ zu.

Wird beispielsweise die Farbtemperatur einer LED-Lampe mit 3000 K angegeben, so bedeutet das, dass sie denselben Farbeindruck erzeugt wie ein thermischer Strahler mit einer Temperatur von 3000 K. Diese Farbe würde man als „Warmweiß“ bezeichnen, wobei „warm“ in diesem Zusammenhang nicht mit der Temperatur zusammenhängt, sondern mit der Einteilung von Farben in „warme“ (eher rötliche) und „kalte“ (eher bläuliche) Farben. Somit stehen hohe Farbtemperaturen für eher kalte Farbeindrücke. Gebräuchliche Leuchtmittel haben Farbtemperaturen in den Größenordnungen von unter 3.300 Kelvin (Warmweiß), 3.300 bis 5.300 Kelvin (Neutralweiß) bis über 5.300 Kelvin (Tageslichtweiß).

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Kulturgutschutz

Deutschland hat 2016 mit einer umfassenden Reform sein Kulturgutschutzrecht modernisiert und damit das deutsche Recht an EU- und internationale Standards, vor allem an das UNESCO-Übereinkommen von 1970, angepasst. Am 6. August 2016 ist das Kulturgutschutzgesetz (KGSG) in Kraft getreten. Das KGSG schützt Kulturgut, das in Deutschland wegen seiner herausragenden Bedeutung für die kulturelle Identität unseres Landes besonders wichtig ist („national wertvolles Kulturgut“), aber auch solches Kulturgut, welches von anderen Staaten als nationales Kulturgut eingestuft wird. Kernpunkte sind unter anderem die Unterbindung von illegalem Handel, Verbesserung von Rückgabemechanismen, Modernisierung der Regelungen über national wertvolles Kulturgut und Verbesserung des Schutzes von Museumssammlungen. (http://www.kulturgutschutz-deutschland.de/DE/Home/home_node.html)

In diesem Zusammenhang gilt auch die Digitalisierung als Kulturgutschutz und wird daher durch staatliche Initiativen gefördert.

Neben der Bestandsdokumentation zur Informationssicherung und wissenschaftlichen Erschließung bietet die Notfallsicherung in Schadensfällen durch Naturkatastrophen oder Brandschäden eine besondere Herausforderung bei der Digitalisierung von Kulturgütern. Sie verlangt nach besonderen schadens- bzw. ursachenspezifischen Maßnahmen zur Wiederherstellung, wie z.B. im Fall der Zerstörung der wertvollen Bestände der Anna Amalia Bibliothek in Weimar durch den schweren Brand im Jahr 2004. Die schwerwiegenden, durch Brand und Löschwasser hervorgerufenen Schäden und die dadurch entstandenen Brandprodukte, Rauchablagerungen, Veraschungen und Auswaschungen erfordern nicht nur hochgradig komplexe Restaurierungsmaßnahmen, sondern stellen auch die digitale Sicherung vor komplexe Herausforderungen:

Derart beschädigte und fragile Dokumenten verlangen nach maßgeschneiderten Scan-Systemen, die sowohl den hohen konservatorischen Anforderungen im Hinblick auf Handhabung und Beleuchtung gerecht werden, als auch darüber hinaus über die entsprechende Technologie verfügen, Text- und Bildinformationen, die mit dem bloßen Auge nicht mehr erkennbar sind, wiederherzustellen. Hier können innovative Systeme wie das book2net Multispektralsystem entscheidend zur schonenden und berührungsfreien Informationssicherung und -wiederherstellung beitragen.

Großprojekt Bundessicherungsverfilmung

Seit 1961 werden die Archivalien des Bundes und der Bundesländer gemäß der Haager Kovention zum Schutz von Kulturgut zu Sicherungszwecken mikroverfilmt. Die Verfilmung ist eine Bundesaufgabe im Rahmen des Zivilschutzes, die der Bund selbst und die Länder im Auftrag des Bundes ausführen. In den Verfilmungsstellen der Länder werden die Archivalien nach bundeseinheitlich definierten Auswahlkriterien und unter Einhaltung festgelegter technischer Standards durch Fachpersonal auf Mikrofilm sicherungsverfilmt.

Auch hier leistet book2net mit seinen Scansystemen aktiv einen Beitrag zur Kulturgutsicherung. Im Rahmen der Umstellung der Verfilmungsgeräte auf digitale Technik, die zwischen dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA) vereinbart wurde, haben sich bereits vier der zentralen Verfilmungsstellen für die Anschaffung von insgesamt 12 book2net Hochleistungs-Archiv-Scanner entschieden. Die Landesarchive in Hessen, Baden-Württemberg, NRW und das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz sind die ersten Institutionen, die sich für unseren neuen vielseitig einsetzbaren Hochleistungs-Archivscanner book2net Archive Pro entschieden haben. 

Internationale Richtlinien zur Digitalisierung

Die Digitalisierung kostbarer kultureller Objekte sollte so schonend und zugleich so komplex wie möglich erfolgen, um auch künftigen Generationen einen dauerhaften Zugang zu sichern. Dabei stellt sich die Frage nach den bestmöglichen Konzepten und Methoden, die eine konstante Qualität der Scanergebnisse bei geringster physischer Belastung der Objekte gewährleisten. Die Erarbeitung und Einhaltung von Richtlinien sollte daher für jedes Projekt zur Digitalisierung von Kulturgut eine zwingende Voraussetzung sein. Das Navigieren durch die Vielzahl der auf dem Markt zur Verfügung stehenden Scan-Systeme und Analyse-Tools kann jedoch für die Anwender*innen eine enorme Herausforderung darstellen.

Die beiden derzeit populärsten Digitalisierungsrichtlinien, die auch für uns die maßgeblichen Standards definieren, kommen aus den Vereinigten Staaten (FADGI – Federal Agencies Digitization Guidelines Initiative) sowie den Niederlanden (Metamorfoze Preservation Imaging Guidelines). Zur Vereinheitlichung dieser beiden unterschiedlichen Ansätze hat die ISO (International Organization for Standardization) seit 2012 eine neue Standardnorm erarbeitet, die sich in den drei Dokumentationen ISO 19262, ISO 19263 und ISO 19264 wiederfinden.

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Kameraschlitten

Der Großteil unserer Scanner ist mit einer festen Geometrie konzipiert. Das minimiert mechanische Bewegungen und ermöglicht ein verschleißfreies Arbeiten der Systeme über mehrere Jahre hinweg. Ein Nachteil hierbei ist jedoch die Festlegung auf Formate und Auflösungen. Scannt man zum Beispiel ein A4-Blatt mit einem A1+ Scanner, „verschenkt“ man einen Großteil der Aufnahmefläche mit dem Hintergrund, welcher bei aktivierter Automatik von der Software erkannt und entfernt wird.

Für Institutionen mit unterschiedlichen Vorlagen und insbesondere wechselnden Formatgrößen in ihren Beständen, welche immer die bestmöglichste Auflösung erhalten möchten, bieten wir deshalb flexible Reprosysteme an. Diese sind mit einem verstellbaren Kameraschlitten ausgestattet, an dem unsere Aufnahmeeinheit befestigt ist. So kann der Anwender die Kamera, je nach Ausstattung manuell oder motorisch, flexibel in der Höhe anpassen. Bei großen Vorlagen bewegt man die Aufnahmeeinheit nach oben, also von der Vorlage weg, bei kleinen Fotos oder Dias fährt man den Schlitten nach unten und erhöht somit die Auflösung der Scans.

Über unsere Software lassen sich Positionen für den Kameraschlitten definieren und auch entsprechende Abgleiche und Kalibrierungen laden, so dass der Anwender bequem mit nur einem Mausklick zwischen den verschiedenen Größen variieren kann.

Die perfekte Lösung für Archive und Institutionen mit wechselnden und heterogenen Beständen.

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Konservatorisch

Im Bereich des Kulturgutschutzes bezeichnet konservatorisch alle Maßnahmen, die dazu dienen, die Authentizität kunst- und kulturhistorisch wichtiger und schützenswerter Werke zu untersuchen, zu dokumentieren, zu bewahren und zu erschließen, ohne dabei irreversible Eingriffe vorzunehmen, die dem Objekt schaden oder es massiv verändern. 2000 wurden die Richtlinien für die Präventive Konservierung im Dokument von Vantaa festgelegt.

Der konservatorische Umgang ist eine Präventivmaßnahme zur Sicherung des Objektes und seines Schutzes vor Zerstörung, sei es durch Katastrophen, Kriege oder klimatische Einflüsse, und der Vermeidung daraus resultierender restauratorischer Eingriffe. Zugleich kann eine fachgerechte Restaurierung jedoch auch für eine dauerhafte Bewahrung eines Objektes zwingend notwendig sein. 

Im musealen und archivierenden Bereich umfassen die konservatorischen Maßnahmen für ausgestellte und gelagerte/deponierte Objekte vor allem die Gewährleistung und Steuerung eines stabilen Raumklimas hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie die Minderung von Licht- und Schadstoffemissionen.

Im erweiterten Sinn ist auch die Digitalisierung von Kulturgut als konservatorische Maßnahme zu verstehen. Sie ermöglicht, dass  Objekte gesehen, untersucht und erschlossen werden können, ohne dass sie einer physischen Belastung durch Transport, Exposition oder Benutzung unterliegen. Zugleich muss aber der Digitalisierungsprozess selbst konservatorischen Anforderungen genügen und darf zu keiner Schädigung der Objekte führen.

book2net - konservatorische Buchwippe

Moderne Scansysteme zur Digitalisierung von Kulturgütern müssen daher zwingend über den Objekten angemessene konservatorische Komponenten verfügen. Dazu zählen u.a. ein regulierbares, schonendes Beleuchtungssystem, abriebvermeidende Auflageflächen, konservatorische Buchwippen mit Buchrückenfreistellung und einstellbarem Öffnungswinkel, steuerbare Andruckverfahren mit Spezialglas sowie Spezialzubehör zur sorgsamen Handhabung.

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