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True-Color-Management

Siehe Farbmanagement.

Testcharts

Testcharts werden benötigt, um bei der Erstellung eines Farbmanagements die Gerätecharakterisierung für eine Kamera, einen Scanner oder einen Drucker zu erstellen. Sie dienen der objektiven Messung der Genauigkeit bzw. der Eigenschaften eines Bildverarbeitungssystems, um dessen effektive Funktion sicherzustellen und langfristig zu gewährleisten.

Testcharts können aus physischen Vorlagen bestehen oder als Fenster in das Bildverarbeitungssystem integriert sein.

Zur Qualitätsmessung im Digitalisierungsbereich wird in der Regel mit physischen Testcharts gearbeitet. Dabei ist zu beachten, dass diese jedoch Alterungsprozessen unterliegen und ausbleichen können. Sie sollten daher sorgfältig und vor Licht geschützt gelagert werden.

Testcharts beinhalten Linien-, Punkt- oder andere Muster sowie zur Überprüfung von Farben eine definierte Anzahl von Farbfeldern, deren Zusammensetzung aus den Prozessfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz bekannt ist. Zu unterscheiden ist zudem zwischen geordneten (visual) und ungeordneten (random) Testcharts, bei denen die Farbfelder zufällig angeordnet werden.

Je nach Aufbau und Komplexität der Testcharts lassen sich damit verschiedene Kriterien der verwendeten Kamera bzw. des Objektivs testen: u.a. die Schärfe in den kritischen Bereichen wie  Bildmitte und Bildrand, chromatische Aberration, Verzeichnung, Vignettierung, Auflösung, Farbwiedergabe, Kontrastumfang, Weißabgleich, Autofokus-Probleme und Bildrauschen bei unterschiedlichen ISO-Einstellungen.

Zur Abgleichung der speziellen Anforderungen werden zumeist verschiedene im Handel erhältliche standardisierte Testcharts eingesetzt. Als Universalstandard wurde zudem auf der Basis aktueller ISO-Standards das Universal Test Target (UTT)  entwickelt, um einen Einblick in die gesamte Bildqualität der Scanergebnisse aller Typen von High End Kameras und Scannern zu erhalten. Allerdings ist zu beachten, dass das UTT aufgrund seiner einfachen Ausführung mit einzeln aufgeklebten Testcharts in der Praxis extrem Fehler anfällig ist und daher äußerst sorgsam behandelt werden muss.

Eine weitere Kombination verschiedener Targets bietet auch das ISA Golden Thread Device Level Target.

Bei book2net arbeiten wir vorzugsweise aus einer Kombination folgender Testcharts:

TWAIN

TWAIN, ein Akronym für Technology Without An Interesting Name (Technologie ohne interessanten Namen), ist ein Standard für die Anwendungsprogrammschnittstelle (API) zwischen Eingabegeräten wie Buchscannern und Anwendungen, die das Bildeingabegerät steuern, in diesem Fall die Benutzersoftware. Die Verwendung einer TWAIN-kompatiblen Anwendung wie Open Office und eines TWAIN-kompatiblen Scanners mit TWAIN-kompatiblen Treibern ermöglicht den Benutzern, Scanner auf ähnliche Weise zu bedienen.

Book2net-Scanner sind mit optionalen TWAIN-Treibern ausgestattet, die dem Benutzer die Möglichkeit geben, sich mit TWAIN-kompatiblen Anwendungen wie Adobe anzumelden, den Scanvorgang über den Adobe-Scan-Befehl zu initiieren, woraufhin die book2net- Software den Scanvorgang mit den festgelegten Einstellungen startet. TWAIN funktioniert mit TIFF-Dateien (Tagged Image File Formats) und ist für die optische Zeichenerkennung (OCR) geeignet, um Textausgaben zu erstellen.

TIFF

TIFF (TAGGED IMAGE FILE FORMAT) ist ein Computerdateiformat zum Speichern sehr großer Bilder in hoher Qualität. Das TIFF-Format gibt die Anzahl der Tags an, die zum Speichern von Informationen zu einem Bild verwendet werden. Es  gibt den Benutzern zudem die Möglichkeit, ihre eigenen Tags zu definieren. TIFF-Bilder sind bi-tonal in Schwarz-Weiß, in Graustufen, RGB, Farbpaletten  oder indizierten Farben verfügbar. Darüber hinaus unterstützen TIFF-Dateiformate Bilder in den Formaten YCbCr und CMYK sowie Farbtiefen zwischen 1 und 48 bit.

Das TIFF-Dateiformat wird häufig in Grafikanwendungen, Bildbearbeitungsprogrammen, 3D-Bildanwendungen, optischer Erkennungssoftware, Desktop Publishing sowie Scan- und Softwareanwendungen verwendet. Andere Versionen wie GeoTIFF werden zum Speichern von georeferenzierten Rasterbildern verwendet.

In TIFF gespeicherte Bilder sind häufig sehr umfangreich und können maximal 4 GB groß sein. Daher müssen sie zur Übertragbarkeit komprimiert oder in andere Dateiformate wie JPEG konvertiert werden.  Die Book2net Easy Scan Professional Software unterstützt TIFF-Dateiformate, die leicht durch die Dateierweiterung a.tiff oder a.tif identifiziert werden können.

Tiefenschärfe

Die Tiefenschärfe oder auch Schärfentiefe gibt an, in welchem Bereich Bilder beim Fotografieren oder Scannen scharf dargestellt werden. Arbeitet man beispielsweise mit einer geringen Tiefenschärfe und stellt den Fokus auf ein Objekt ein, das z.B. 30 cm von der Optik entfernt ist, wirkt alles was näher (15 cm) oder weiter entfernt ist (35 cm) unscharf.

Beim Digitalisieren arbeitet man jedoch vorwiegend mit flachen, zweidimensionalen Vorlagen, bei denen vermeintlich eine geringe Tiefenschärfe benötigt wird. Möchte man dagegen aber dreidimensionale Objekte wie z.B. Bücher mit einem tiefen Buchfalz oder Siegelbriefe mit Struktur digitalisieren, wird schnell deutlich, warum eine hohe Schärfentiefe nötig ist: Hier sollen alle Bereiche scharf und gut lesbar dargestellt werden, um keine Information zu verlieren.

Je weiter das Objektiv von einem Objekt entfernt ist, desto höher ist auch die Schärfentiefe. Bei der Makrofotografie, bei der ein Abstand zwischen Optik und Motiv unter 5 cm liegen kann, ist es selbsterklärend, dass die Schärfentiefe entsprechend abnimmt bzw. kaum noch vorhanden ist.

Unsere Systeme sind dank der speziellen Optik und des verwendeten Flächensensors in der Lage, je nach Format, eine Schärfentiefe von 8-15 cm abzubilden.