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„Wir können unser kulturelles Erbe in seiner Gesamtheit den Menschen verfügbar machen“

Seit 2015 ist die SPAU GmbH mit Sitz in Münzenberg im Dienste der Archäologie unterwegs. Zahlreiche Ausgrabungen und archäologische Gutachten zählen zu den Referenzen des Unternehmens, in dem aktuell 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Gründer und Geschäftsführer Sascha Piffko spricht im Interview über die breite Palette an Aufgaben, die sein multidisisziplinäres Team erledigt, über die Anschaffung des 3D-Scansystems CYBERGLOBE Culture und über die enormen Potenziale, die die Digitalisierung archäologischer Funde lokal, regional und global zu bieten hat.

Herr Piffko, können Sie bitte kurz erklären, welche Art von Ausgrabungen Sie und Ihr Team vornehmen und welche Arbeiten Sie darüber hinaus erledigen? 

Meine Firma, die SPAU GmbH, macht nicht nur die Ausgrabungen, sondern wir betreuen unsere Kunden ganzheitlich. Es beginnt damit, dass wir Unternehmen, die ein Bauprojekt planen, schon bei der Planung unterstützen. Wir geben ihnen ein Risikomanagement an die Hand, damit sie erkennen können, wie hoch die Kosten sind und wie hoch das Risiko für das Gesamtprojekt ist. Wir schreiben auch sehr umfangreiche Gutachten, zum Beispiel für die großen Stromtrassen. Und wir machen geophysikalische Untersuchungen, also Messungen, bei denen man ohne Bagger oder Spaten feststellen kann, ob Archäologie vorhanden ist oder nicht.

Sie haben Risiko gesagt. Heißt das aus Sicht des Bauträgers, dass eventuell viel gefunden wird und sich alles in die Länge zieht?

Genau. Es kann passieren, dass der Bagger den Oberboden abträgt und man völlig überrascht ist, wenn sich da ein römisches Kastell oder eine keltische Grabanlage befindet. Dann hat man eine Kostenexplosion. Die Kosten der Ausgrabung sind das geringste Problem. Die Verzögerung beim Bau kostet ja ein Vielfaches gegenüber den Ausgaben für den Archäologen. Wir bieten dem Kunden an, dass wir im Vorfeld genau dieses Risiko analysieren und feststellen, was die besten Methode ist, den Bau zu ermöglichen – risikoarm und ohne Unterbrechung.

Wie können Sie das Risiko abschätzen?

Es beginnt damit, dass wir in den Archiven nachschauen, ob jemand in den letzten 200 Jahren dort schonmal was gefunden hat. Wir haben die Möglichkeit, Luftbilder einzusehen. Vielen Fundstellen sind durch Überfliegung entdeckt worden, das ist durch Google Earth deutlich einfacher geworden. Es gibt das sogenannte LiDAR-Scan-Verfahren, bei dem man durch das Überfliegen und das Scannen der Erdoberfläche viele Denkmäler, die bisher unbekannt gewesen sind, lokalisieren kann. Insbesondere im Wald und in dicht bewachsenen Gebieten, die schwer zugänglich sind. Und man nimmt die Geophysik mit rein: Wir laufen mit dem Messgerät über den Acker oder durch den Wald und messen das Magnetfeld und Störungen darin.  

Der nächste Schritt ist die Ausgrabung an sich. Wie läuft sie ab?

Die archäologische Untersuchung, die Ausgrabung, ist eine dokumentierte Zerstörung des Denkmals. Den Oberboden, den Bereich, in dem nichts liegen kann, nehmen wir raus, Darunter kommt dann die Archäologie. Das ist gar nicht so tief, wie man oft denkt. Auf einer Apfelwiese müssen wir fünf Zentimeter runter, auf einem gepflügten Acker 30 Zentimeter. Dann erkennen wir den archäologischen Fund, das können etwa Mauern sein oder Gräber. Dies wird von uns dokumentiert ausgegraben. Wir müssen alles fotografieren, messen, unter Umständen  auch zeichnen. Die Funde werden geborgen – Scherben, Knochen, Metallgegenstände, Glas, was auch immer. Das wird bei uns in die Werkstatt gebracht, inventarisiert, gereinigt, verpackt und je nach Materialgruppe restauratorisch behandelt, Dann geht es an die Landesämter, denn in der Regel sind die Bundesländer Eigentümer der Funde.

Sie haben ein interdisziplinäres Team. Welche Rolle spielt diese Vielfalt?

Wir brauchen im Vorfeld technisch sehr versierte Leute, die sich mit Geophysik auskennen. Außerdem benötigen wir Datenmanager, die sind aber in der Regel auch schwerpunktmäßig Archäologen. Bei der Ausgrabung brauchen wir vor allem Archäologen, aber da sind auch immer wieder Quereinsteiger dabei, die aus Interesse und Spaß an der Archäologie den Berufsweg gewählt haben, ohne Studienhintergrund. Und in der Restaurierung haben wir die Restauratorinnen, die das Fundmaterial behandeln, die Anthropologinnen, die sich mit den menschlichen Überresten befassen, damit, ob die Knochen von einem Mann oder einer Frau, einem Kind oder einem Erwachsenen stammen, was die Todesursache war und welche Krankheitsbilder man erkennen kann. Wir haben eine Archäozoologin, die bestimmt, um welche Tierknochen es sich handelt, was auch über die Ernährung und das Jagdverhalten unserer Vorfahren Auskunft gibt. Dann haben wir eine Achäobotanikerin im Team, die sich mit den pflanzlichen Überresten auskennt. Für all diese Dinge haben wir Spezialistinnen und Spezialisten, weil ich ein ganzheitliches Bild von der Archäologie vertrete. Ich möchte, dass jeder Fund, jedes Material, das bei mir ins Haus reingeht, eine optimale Behandlung erfährt.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei Ihrer Arbeit?

Seit 30 Jahren spricht man in der Archäologie von der Notwendigkeit, mehr zu digitalisieren, und seit 30 Jahren laufen wir als Archäologen der Entwicklung hinterher. Zum Beispiel gibt es in Deutschland noch keine einheitliche Datenbank für das Fundmaterial oder die wissenschaftlichen Daten, die wir entdecken und die wir eigentlich der Öffentlichkeit auch zur Verfügung stellen wollen. Funde werden oft noch per Hand gezeichnet, das macht es uns bei den Massen, die wir vor uns haben, unmöglich, alles zu bewältigen. Wir merken zunehmend, dass die Digitalisierung unumgänglich ist. Wir brauchen sie bei der Ausgrabung, wo wir deutlich schneller Daten nicht mehr handschriftlich, sondern digital ablegen müssen. Statt der Zeichnung wird mehr fotografisch und mit Scans erledigt. Die Funde, die bei uns in der Restaurierungswerkstatt landen, müssen wir sehr schnell aufnehmen, wir wollen möglichst viele Informationen mitnehmen und zugänglich machen. Deswegen werden Fotografieren und Scannen immer wichtiger.

Stichwort Scannen: Sie haben sich für einen CYBERGLOBE Culture entschieden. Was bedeutet es für Sie, die Objekte mühelos dreidimensional und komplett erfassen zu können – im Vergleich zum Arbeiten mit Fotografien?

Wenn wir den Schädel eines Menschen finden, der vor 5000 Jahren gelebt hat, dann machen wir davon eine Gesichtsrekonstruktion, falls der Auftraggeber das wünscht. Es hat eine riesige Faszination, dass man jemandem, der irgendwann mal gelebt hat, ins Gesicht schauen kann. Deswegen machen wir das immer häufiger. Dafür müssen wir den Schädel extrem genau ausmessen, brauchen dreidimensionale Aufnahmen. Bisher haben wir immer fotografiert, aber es hat einige Tage bis zu zwei Wochen gedauert, bis wir die Foto-Daten zusammengetragen und bearbeitet haben. Da ist der CYBERGLOBE Culture eine deutliche Verbesserung, was die Genauigkeit der Daten angeht, wir bekommen eine sehr gute Auflösung und sehr detailgenaue Aufnahmen. Dann das Thema Zeit: Wir können die Aufnahme sehr schnell durchführen, haben eine riesige Kostenersparnis und eine enorme Effizienz. Wir sehen, dass wir momentan riesige Massen an Funden bewältigen müssen und dass das Interesse besteht, endlich die vielen bestehenden deutschen Sammlungen zu inventarisieren. Nun haben wir die Möglichkeit, sehr schnell sehr genau die Daten aufzunehmen, ohne Qualitätsverlust. Wir können unser kulturelles Erbe in seiner Gesamtheit den Menschen verfügbar machen.

Neben den Rekonstruktionen ermöglicht der Scan auch, dass man jederzeit das Objekt in seiner digitalen Form betrachten und analysieren kann, auch wenn man das Original nicht vorliegen hat.

Der wichtigste Punkt ist, den  Fund zugänglich zu machen. Menschen in der ganzen Welt haben unter Umständen Interesse an einem Fund. In China sitzt ein Forscher, der eine Doktorarbeit zu einem bestimmten Thema schreibt  und dafür Daten von einem Objekt braucht, das sich in Deutschland befindet. Klassischerweise setzt man sich ins Flugzeug und fliegt nach Deutschland. Das wollen wir aus ökologischen Gründen heute nicht mehr, es ist finanziell eine Herausforderung, der Zeitaufwand ist riesig, und von vielen Objekten ist schlichtweg nicht bekannt, dass sie vorhanden sind. Wenn wir es schaffen, all diese Objekte, die irgendwo in Museen, Sammlungen, Archiven und Depots liegen, zu digitalisieren und in Datenbanken zugänglich zu machen, kann auf der gesamten Welt mit dem Objekt gearbeitet werden. Man kann Objekte, die bisher gar nicht bekannt waren, in die Forschung mit einfließen lassen. Wir geben viele Milliarden aus, um Forschungsdaten zu bekommen, und die Daten liegen momentan ungenutzt herum. Man könnte mit einem deutlich geringeren Aufwand diese vorhandenen Daten zugänglich machen und müsste nicht ständig neue Daten irgendwo gewinnen. Das ist ein riesiger Vorteil, mit dem man Forschung nach vorne katapultieren kann und auch internationale Forschung möglich macht.

Der zweite Aspekt ist natürlich die Möglichkeit, Dinge zu reproduzieren. Wenn wir als Archäologiefirma für eine Kommune im Wetteraukreis ein Ausgrabung machen, ist immer das Interesse an den Objekten da. Die Bevölkerung, die Politiker, die Gewerbetreibenden haben ein Interesse daran, bestimmte Objekte in die Hand zu nehmen. Das kann man aber in der Regel nicht machen, weil die Originale zu empfindlich sind. Sie können sie aber durch das Einscannen dreidimensional auf Bildschirmen präsentieren oder über einen 3D-Scanner und einen 3D-Drucker das Objekt reproduzieren. Wir haben zum Beispiel Tassen aus der Jungsteinzeit, die wir gefunden haben, eingescannt und reproduziert. Die Bürgermeister können eine solche Tasse Delegationen, die zu Besuch sind, schenken. Ein archäologisches Objekt, das man in der Kommune gefunden hat, ist ein einmaliges Geschenk. 

Ist das für Sie ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein?

Ja, es ist mein großer Wunsch, dass wir da eine Dienstleistung anbieten können. Für Museen, Sammlungen, Depots, Ämter, die kostengünstig Objekte digitalisiert haben wollen und dadurch die Möglichkeit schaffen, ganz neue Wege zu gehen.

Wichtig ist mir auch die Sicherung des Fundguts: Wir sehen durch Kriege und Umweltkatastrophen, dass auch Kulturgut bedroht und plötzlich nicht mehr zugänglich ist. Wenn ich die Funde digitalisiert habe, sind sie gesichert. Selbst wenn der Fund aufgrund einer Umweltkatastrophe, eines Krieges oder eines Diebstahls verschwunden ist, ist er dank Digitalisierung immer noch greifbar. Und wir können ihn reproduzieren. Der Verlust ist nur noch das reine Objekt, aber nicht das Wissen, das bleibt uns erhalten.

Welche Rolle spielen 3D-Digitalisierung und 3D-Druck, wenn es darum geht, dass Archäologie deutlich populärer wird?

Momentan nutzen wir die Möglichkeiten der Archäologie viel zu wenig. Die Ausgrabung im Laufe eines Bauprojektes wird als Ärgernis gesehen. Man sieht nur den monetären Aspekt. Wir haben aber die Möglichkeit, wenn wir doch schon so viel Geld in ein Projekt investieren, die Ergebnisse maximal zu nutzen. Wenn man den Menschen die Daten, die Objekte und die Faszination verstärkt präsentiert, man ihnen für einen kleinen Aufpreis ein Produkt anbietet, das während dieser Ausgrabung entstanden ist, dann gibt man ihnen etwas Positives, Schönes, Lehrreiches. Vielleicht eine Gesichtsrekonstruktion, durch die man einem Vorfahren ins Gesicht schauen kann. Geschichte, Archäologie werden  begreifbar. Ich kann ein Objekt in die Hand nehmen, drehen und wenden, kann Fragen daran stellen und es gibt mir Antworten. Plötzlich ist das ausgegebene Geld nicht einfach weg, sondern ich habe einen Nutzen daraus.  Darin sehe ich einen gewaltigen Wert dafür, dass Archäologie in der Gesellschaft besser angenommen werden kann.  

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Archive Pro und Flash im Stadtarchiv Zwickau

Die Bedeutung des Zwickauer Stadtarchivs

„Das sind nach Adam Riese…“ – wer kennt nicht diese Redewendung, wenn es um Rechenaufgaben geht. Doch wer weiß schon, wer dieser Adam Riese eigentlich gewesen ist? Zunächst einmal: Er hieß Adam Ries, ohne „e“. Und im Stadtarchiv Zwickau ist ein Dokument erhalten, das auf den berühmten Rechenmeister zurückgeht, der im Jahr 1509 in Zwickau gelebt hat. Dort verfasste er vor dem Hintergrund eines Streits zwischen Bürgern und Bäckern wegen des Brotgewichtes sogenannte Brottafeln und im Jahre 1553 schließlich eine Brotsatzung. Diese blieb bis ins 19. Jahrhundert hinein gültig. Heute zählt sie zu den wertvollsten Schätzen, die das Stadtarchiv Zwickau beherbergt.

Weitere Highlights sind beispielsweise ein Protestbrief Martin Luthers an den Rat der Stadt Zwickau, der Nachlass des eigentlich mit Nürnberg eng verbundenen Meistersingers Hans Sachs und der historische Stadtplan Zwickaus von Jeremias Vollrath aus dem 17. Jahrhundert. Würde man sämtliche Bestände des Stadtarchivs aneinanderreihen, käme man auf sechs Kilometer, sagt Archivleiter Benny Dressel.

Das Archiv in zahlen

Projekthintergrund

Das Stadtarchiv Zwickau zieht derzeit – Stand April 2025 – um. Nun hat man auch den Platz, um sich verstärkt der Digitalisierung bedeutender Teile des Archivbestands zu widmen. Und so hat man jeweils einen book2net Archive Pro A2 und einen book2net Flash A1 angeschafft. Zunächst werde man sich darauf konzentrieren, die kompletten Personenstandsunterlagen zu digitalisieren, sagt Benny Dressel. Das Ziel: Irgendwann soll jeder interessierte Nutzer – bei vorherigem Ablauf von Schutz- und Sperrfristen gemäß Sächsischem Archivgesetz – die Unterlagen direkt im Netz aufrufen können. Außerdem gehe es darum, besonders wichtige, wertvolle und empfindliche Dokumente in die digitale Welt zu übertragen. Das gilt auch für Bauakten, in denen sich große Karten befinden, die mit dem book2net Flash gescannt werden sollen.

Bisher sei im Stadtarchiv Zwickau schon einiges digitalisiert worden, die gestiegenen Anforderungen der Nutzer erfordern jedoch auf diesem Gebiet eine Beschleunigung. Zusätzlich zu den Scans würden Mikrofilme erzeugt, sagt Benny Dressel. Nun also bricht mit dem Einsatz von Flash und Archive Pro eine neue Ära an.

zum Flash
zum Archiv Pro

Die Technik

Gerade wenn eine große Menge Archivgut digitalisiert werden soll, ist man froh, wenn der Komfort-Faktor stimmt. Das ist sowohl beim Flash als auch beim Archive Pro der Fall. Stadtarchiv-Leiter Benny Dressel lobt mit Blick auf den Flash die Benutzerfreundlichkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis und mit Blick auf den Archive Pro die Spielräume, die man beim Scannen hat. So kann sich Dressel unter anderem vorstellen, beim Digitalisieren der Urkunden quasi nebenbei eine digitale Siegelsammlung anzulegen.

Und natürlich sieht Dressel auch die Vorzüge, die beim Vorliegen von Digitalisaten in Top-Qualität auf der Hand liegen: Man kann jede Stelle des gescannten Dokuments am Bildschirm vergrößern, sich auf diese Weise ganz bequem Details anschauen. Nicht zuletzt kann das Digitalisieren Grundlage für das Restaurieren alter und beschädigter Originale sein. 

Zu den zahlreichen Vorteilen digitalisierter Archivbestände zählt natürlich neben dem Schonen der analogen Exemplare die Verfügbarkeit der Kostbarkeiten jederzeit und von überall aus. Auch beispielsweise auf Unterlagen, die man sich zwecks Erforschung der eigenen Familiengeschichte anschauen möchte, könnte man ganz bequem zugreifen. Das Stadtarchiv Zwickau, das viele Jahrhunderte in die Vergangenheit reicht und bedeutende Einblicke in die Geschichte bietet, macht sich mit beiden book2net-Scannerns fit für die Zukunft. 

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Dragon für die ThULB Jena

Das Volksblatt wird digitalisiert

In alten Zeitungen zu blättern, hat in vielerlei Hinsicht seinen Reiz. So unterscheidet sich beispielsweise die Reklame, die damals erschienen ist, deutlich von heutigen Anzeigen. Auch der Schreibstil in den Artikeln verändert sich im Laufe der Jahrzehnte. Und natürlich ist es spannend, sich die redaktionellen Inhalte genauer anzuschauen, insbesondere was die politischen Strömungen und technischen Entwicklungen angeht. Das sieht auch Dr. Andreas Christoph so, der an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena ein Digitalisierungsprojekt verantwortet, bei dem ein book2net Dragon-Scanner aus unserem Hause zum Einsatz kommt. Derzeit wird das Volksblatt – bis 1904 unter dem Titel Saalfelder Volksblatt erschienen – digitalisiert. Dabei handelte es sich um eine sozialdemokratische Tageszeitung, die in den Jahren 1890 bis 1933 publiziert wurde. Das Volksblatt liegt heute nahezu komplett im Stadtarchiv Saalfeld.

Das Projekt in zahlen

Projekthintergrund

Neben dem vielschichtigen Interesse an alten Zeitungsausgaben allgemein spielen beim Volksblatt zwei weitere Aspekte eine Rolle: die Bedeutung des langjährigen Herausgebers Arthur Hofmann und der Stellenwert dieser Tageszeitung beim Erforschen der SPD-Geschichte in Thüringen von ihren Anfängen bis 1933.

Archivbestände der thüringischen SPD, vor allem aus der Zeit der Weimarer Republik, haben sich nur in geringem Umfang erhalten. Die Geschichte der Partei gerade für diesen Zeitabschnitt ist bislang kaum aufgearbeitet. Von daher kommt dem Volksblatt große Bedeutung zu“, heißt es im Antrag auf Förderung des Digitalisierungs-Projektes. Was den Herausgeber – und Leitartikel-Schreiber –  Arthur Hofmann (1863-1944) angeht, so zählte er zu den herausragenden Thüringer Sozialdemokraten. Er war Mitbegründer der SPD in Saalfeld und Rudolstadt, außerdem mehr als drei Jahrzehnte Landtagsabgeordneter und nach 1918 Regierungsmitglied in Sachsen-Meiningen. Zudem wirkte er als Abgeordneter und zeitweise stellvertretender Regierungschef im Land Thüringen sowie als Mitglied von Reichstag und Nationalversammlung. 

Die Technik

„Wir sichern erstmal nur das Erbe“, sagt Projektleiter Dr. Andreas Christoph. Wobei das Sichern auch auf das altersbedingt brüchige Zeitungspapier anspielt. Würde jeder Interessierte einfach in den alten Beständen blättern, käme es zu erheblichen Schäden.

Der book2net Dragon-Scanner bietet mit seiner objektschonenden Funktionsweise und seiner Schnelligkeit die ideale Lösung. Man legt die jeweilige Doppelseite der Zeitung auf den Buchtisch, der Dragon separiert dann beim Scannen die linke und die rechte Seite, so dass im Digitalisat letztlich jede Seite einzeln betrachtet werden kann.

Bei diesem Projekt an der Universitäts- und Landesbibliothek in Jena ist neben der Technik auch der Mensch gefragt, der die Arbeit am Scanner erledigt. Dabei setzt das Team um Dr. Andreas Christoph auf den Inklusionsgedanken: Mitarbeiter der Lebenshilfe wirken entscheidend an der Digitalisierung der Zeitungsausgaben mit. 

Dragon
ZUM DRAGON

Ausblick

Voraussichtlich bis zum  Herbst dieses Jahres sollen alle Volksblatt-Ausgaben digitalisiert sein. Die Zeitungsseiten werden dann, so ist der Plan, auf Landes- und Bundesportalen veröffentlicht, zudem auf der Plattform Europeana, auf der digitales Kulturerbe aus Europa zu finden ist.

Wer Interesse an den Zeitungsausgaben hat, kann einfach blättern oder bestimmte Ausgaben durchforsten. Die technische Entwicklung könnte es darüber hinaus ermöglichen, dass man nach Stichworten sucht und daraufhin Ergebnisse angezeigt bekommt. Optical Character Recognition (OCR), die optische Zeichenerkennung, wäre ein Instrument, um dies Realität werden zu lassen.

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klassikstiftung-weimar

Goethe Multispektral

Goethe und noch viel mehr

Wer an Weimar denkt, dem fallen schnell Goethe, Schiller und der Bauhaus-Stil ein. Sicher drei Aushängeschilder, doch die thüringische Stadt hat viele weitere kulturelle Facetten zu bieten. Um deren Erhalt macht sich die Klassik Stiftung Weimar verdient. Sie bildet eine Bandbreite ab, die ihresgleichen sucht. Dichterfürst Goethe spielt dabei eine zentrale, aber bei weitem nicht die einzig relevante Rolle. Die Stiftung umfasst mehr als 27 Museen, Schlösser, historische  Häuser und Parks sowie Sammlungen der Literatur und Kunst. Es liegt auf der Hand, dass sie diesen umfangreichen Fundus erhalten, an spätere Generationen weitergeben und in Gegenwart und Zukunft möglichst vielen Menschen zugänglich machen möchte.

Eine umfassende Digitalisierung dieser reichhaltigen Sammlungen ist da nur folgerichtig. Die MICROBOX GmbH unterstützt die Klassik Stiftung Weimar bei diesem Vorhaben  durch den Einsatz des book2net Multispektralsystems. Mit seiner einzigartigen Technik sorgt es für ein sicheres Erfassen jedes noch so kleinen Details auf jedem einzelnen Kunstwerk, das gescannt wird. Hinzu kommt eine Software, die dem Benutzer ein schnelles, bequemes und genaues Arbeiten ermöglicht.

Goethe_Schiller_Weimar_c_Andreas Trepte_CC BY-SA 2.5
Goethe_Schiller_Weimar_c_Andreas Trepte_CC BY-SA 2.5
klassikstiftung-weimar
Photo: © Klassik Stiftung Weimar, photographers: Hannes Bertram

Die Klassik Stiftung Weimar

Die gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts hat es sich zur Aufgabe gemacht, kulturelle Schätze zu bewahren, die Zeugnisse der Zeitspanne vom 16. bis zum 20. Jahrhundert sind. Im Jahr 2003 entstand die Institution aus dem  Zusammenschluss der Stiftung Weimarer Klassik mit den Kunstsammlungen zu Weimar, ihre Anfänge jedoch reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück.

Neben Aufbewahrung und Präsentation des Kulturguts geht es der Klassik Stiftung Weimar auch um Bildung. Dabei setzt man bereits im Kita- und Grundschulalter an, hält aber Angebote für alle Altersgruppen bereit. Eine weitere wichtige Säule ist die Forschung – unter anderem in Kooperation mit Universitäten und anderen Einrichtungen im In- und Ausland.

Die klassik stiftung weimar in zahlen

Erfassen, analysieren & restaurieren

Mit dem book2net Multispektralsystem werden für die Klassik Stiftung Weimar unter anderem Handzeichnungen und Druckgrafiken vom 15. Jahrhundert  bis in die Gegenwart digitalisiert, darunter Werke von Albrecht Dürer, Leonardo da Vinci, Lucas Cranach und Caspar David Friedrich. Insgesamt handelt es sich um etwa 230 000 Werke.

„Ein wichtiger Bestandteil der Sammlung sind die eigenhändigen Zeichnungen Johann Wolfgang von Goethes und seine Kunstsammlung. Der Dichter besaß über 9.000 Druckgraphiken und mehr als 2.000 Handzeichnungen.“, erläutert Uwe Golle von der Klassik Stiftung Weimar. Er verweist zudem auf über 2.000 Herbarblätter aus der naturwissenschaftlichen Sammlung Goethes, die ebenfalls multispektral digitalisiert werden. Dabei handelt es sich um getrocknete und gepresste Pflanzen oder Teile davon.

Bei allen Werken, die die Klassik Stiftung scannt, speichert und publiziert, geht es im doppelten Sinne um den Erhalt für künftige Generationen. Zum einen, weil die Werke im digitalisierten Zustand nicht den Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, mit denen die  Originale konfrontiert sind. Zum anderen kann jedes einzelne Blatt dank der hochmodernen Technik und der komfortablen Software unseres Multispektralsystems genau analysiert werden. Stockflecken, Feuchtigkeit, Altrestaurierungen und anderes mehr werden erkannt – und es wird gegengesteuert. 

Auf das Digitalisieren folgt das Restaurieren. So werden beispielsweise Risse im Papier geschlossen und Alterungsprozesse verlangsamt oder gestoppt. Uwe Golle erklärt: „Alles, was wir in die  Hand nehmen, sollte danach in einem Zustand sein, dass es bei korrekter Lagerung für 50 bis 100 Jahre nicht erneut restauratorisch bearbeitet werden muss.“

KSW-Case Study

Die Technik

Die Objekte werden mit unserem book2net Multispektralsystem digitalisiert. Dabei kann man mittels Infrarot- und UV-Licht jedes noch so kleine Detail erfassen. So werden beispielsweise, je nach Wunsch, die Papierstruktur, eventuelle Vorzeichnungen, Wasserzeichen und Pigmente sichtbar, die man mit dem bloßen Auge gar nicht oder nur schwach erkennen würde. Wer das Multispektralsystem bedient, kann bis in die Tiefen jeder einzelnen Seite „eintauchen“ und wichtige Erkenntnisse sammeln. Ein Beispiel: Infrarotlicht in einem bestimmten Wellenbereich hebt Substanzen, die Kohlenstoff enthalten, optisch hervor, während andere Stellen im selben Wellenbereich verblasst erscheinen. Mittels der einfach zu bedienenden Software kann man mit wenigen Klicks das anzeigen lassen, was man gerade analysieren möchte.

Für all das muss man am Objektiv keinen Filter wechseln. Die Kamera erkennt selbst, auf welche Stellen sie in diesem Moment ihren Fokus legen und welche Bereiche sie „ausblenden“ muss. Durch den Verzicht auf einen manuell einzubauenden Filter vermeidet man Erschütterungen, die sich nachteilig auf den Scanvorgang auswirken würden.

Die Aufnahmen mit dem book2net Multispektralsystem sind für die Graphikrestaurierung der Klassik Stiftung Weimar eine zeitgemäße Eingangs- und Zustandsdokumentation und grundlegend für die Restaurierungsplanung und jedwede weitere Untersuchung.

Weitere Case Studies

Gutenberg-Bibel Mainz

Gutenberg Bibel Mainz
mit Cobra A2
digitalisiert

Video
Die berühmte 42-zeilige Gutenberg-Bibel gilt als das erste mit beweglichen Lettern gedruckte Buch der westlichen Welt. Sie entstand zwischen 1452 und 1454 in der Mainzer Druckwerkstatt von Johannes Gutenberg, die rund 180 Exemplare herstellte. Davon wurden wahrscheinlich 30 auf kostbarem Pergament und etwa 150 auf Papier gedruckt. Davon sind heute noch 49 weltweit bekannt.
 
Die Gestaltung der Schriften und der zweispaltige Druck halten sich sehr eng an das Erscheinungsbild der zeitgenössischen Handschriften. Nur der Text wurde gedruckt. Jeder Käufer ließ die farbige Gestaltung und den Einband von spezialisierten Handwerkern, den Rubrikatoren und Illuminatoren, eigenständig anfertigen. Jedes Exemplar der Gutenberg-Bibel ist daher ein Unikat.
 
Der Druck besteht in der Regel aus zwei Bänden im Folioformat, von denen der erste Band den ersten Teil des Alten Testaments, der zweite Band hauptsächlich die Propheten des Alten Testaments und das Neue Testament enthält.
Das Gutenberg-Museum in Mainz besitzt zwei Ausgaben der Bibel, die in drei Bände gebunden sind.
Diese werden zusammen mit anderen kostbaren Werken im begehbaren Tresor des Museums ausgestellt.

Die Gutenberg-Bibel in Zahlen

Exemplare

auf Pergament

auf Papier

Exemplare weltweit

Projekthintergrund

Das Gutenberg-Museum in Mainz besitzt zwei Ausgaben der Bibel, die in drei Bände gebunden sind. Diese werden zusammen mit anderen kostbaren Werken im begehbaren Tresor des Museums ausgestellt.
 
Für das Digitalisierungsprojekt der kostbaren Mainzer Ausgaben stellt die MICROBOX GmbH dem Gutenberg-Museum den hochauflösenden Spezialscanner book2net Cobra A2 mit V-Andruck zur Verfügung.
 
Dieser Scanner mit seiner schonenden V-förmigen Buchwippe und dem konservatorischen Beleuchtungssystem wurde speziell für die Digitalisierung kostbarster Manuskripte und Inkunabeln entwickelt.

 

book2net Cobra A2 V-Scanner im Gutenberg-Museum Mainz
book2net Cobra A2 V-Scanner im Gutenberg-Museum Mainz / © D. Ghemires
Digitalisierung der Gutenberg-Bibel durch eine Mitarbeiterin des Museums
Digitalisierung der Gutenberg-Bibel durch eine Mitarbeiterin des Museums / © D. Ghemires
Mitarbeiterin des Museums überprüft die fertigen Scans am Bildschirm © Gutenberg-Museum, Mainz
Detailaufnahme der Buchseiten mit Laserbeleuchtung zur genauen Anpassung der Buchmitte © Gutenberg-Museum, Mainz

book2net aktion

MICROBOX stellt dem Museum für die Dauer des Projekts seinen Buchscanner book2net Cobra A2 zur Verfügung. Die Digitalisierung wird von Museumsmitarbeitern nach intensiver Schulung und mit Unterstützung von MICROBOX-Spezialisten durchgeführt.

Ergebnisse

Insgesamt sollen rund 2000 Seiten digitalisiert werden. Die Digitalisate werden später über die  Gutenberg Capture Plattform der Johannes Gutenberg-Universität Mainz für Forscher und die Öffentlichkeit online zur Verfügung gestellt.

zur Cobra

Weitere Case Studies

Projekt mittelalterliche Handschriften

Digitalisierung
Mittelalterlicher Handschriften
mit Cobra A1

ARD Mediathek ab MIn. 19:40

Bis 2026 sollen mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) insgesamt 462 mittelalterliche Handschriften aus öffentlichen Einrichtungen der Städte Speyer, Worms und Mainz in einem aufwendigen Projekt digitalisiert werden.

Die mittelrheinischen Bischofsstädte Speyer, Worms und Mainz gehörten zu den politischen, religiösen und wirtschaftlichen Zentren des Mittelalters und brachten eine reiche Buchkultur hervor, die heute jedoch bedingt durch die Schädigungen nachfolgender Jahrhunderte eher unübersichtlich ist.

Mit der umfassenden Digitalisierung der Bestände und der öffentlichen Bereitstellung der Bilddaten eröffnet sich für die Forschung nun die Möglichkeit, die Kultur- und Überlieferungsgeschichte dieser Buchschätze genauer zu untersuchen.

Digitalisierung des Chorbuches der Karmeliter aus dem Dommuseum Mainz durch eine Mitarbeiterin der UB Mainz Digitalisierung des Chorbuches der Karmeliter aus dem Dommuseum Mainz durch eine Mitarbeiterin der UB Mainz / © D. Ghemires
Digitalisierung des Chorbuches der Karmeliter aus dem Dommuseum Mainz durch eine Mitarbeiterin der UB Mainz Digitalisierung des Chorbuches der Karmeliter aus dem Dommuseum Mainz durch eine Mitarbeiterin der UB Mainz / © D. Ghemires
„Wir freuen uns daher sehr, dass wir diese Schätze nun digitalisieren und öffentlich zugänglich machen können.“

Dr. Christian George
Leiter der Abteilung Archive und Sammlungen, Universitätsbibliothek Mainz

DAs projekt in zahlen

Handschriften

Jahrhunderte

Institutionen

digitalisierte Seiten

Die Digitalisierung erfolgt am Digitalisierungszentrum der UB Mainz
unter der Leitung von Dr. Christian George, Leiter der Abteilung Archive und Sammlungen.

 

Beteiligte Institutionen:

Speyer
LBZ/Pfälzische Landesbibliothek (14 Handschriften)
Bistumsarchiv Speyer (3 Handschriften)
Stadtarchiv Speyer (7 Handschriften)

Worms
Stadtarchiv Worms (13 Handschriften)
Wissenschaftliche Stadtbibliothek Worms (2 Handschriften)

Mainz
Wissenschaftliche Stadtbibliothek (273 Handschriften)
Stadtarchiv Mainz (51 Handschriften)
Martinus-Bibliothek (56 Handschriften)
Gutenberg-Museum (17 Handschriften)
Dom- und Diözesanmuseum Mainz (14 Handschriften)
Dom- und Diözesanarchiv Mainz (8 Handschriften)
Universitätsbibliothek Mainz (3 Handschriften)
Archiv des Mainzer Domchors (1 Handschriften)

 

Digitalisierung des Chorbuches der Karmeliter aus dem Dommuseum Mainz (Signatur B 330 C, CC0). Foto/©: D.Ghemires
Digitalisierung des Chorbuches der Karmeliter aus dem Dommuseum Mainz (Signatur B 330 C, CC0). Foto/©: D.Ghemires
book2net COBRA A1 als Teil einer Digitalisierungsstation in der UB Mainz, an der die Scans geprüft und nachbearbeitet werden. Foto/©: Larissa Arlt / UB Mainz
Die COBRA A1 ist Teil einer Digitalisierungsstation in der UB Mainz, an der die Scans geprüft und nachbearbeitet werden. Foto/©: Larissa Arlt / UB Mainz

book2net Beteiligung

Im Zuge dieses Projektes hat book2net bereits dem Gutenberg Museum Mainz seinen Spezialscanner COBRA A2 zur Digitalisierung der Gutenberg-Bibel zur Verfügung gestellt.

Im Digitalisierungszentrum der Universitätsbibliothek Mainz kommt ein book2net COBRA A1 Scanner mit V-Andruck zum Einsatz. Der reduzierte Öffnungswinkel ermöglicht die buchschonende Digitalisierung nach restauratorischen Vorgaben. Dabei erfüllen die Scan-Ergebnisse die DFG-Praxisregeln in vollem Umfang.

Ausblick

Insgesamt sollen im Laufe der nächsten drei Jahre rund 170.000 Seiten digitalisiert werden. Die Digitalisate werden der Forschung und Öffentlichkeit online über die Plattform Gutenberg Capture der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zur Verfügung.

Zur Cobra

Weitere Case Studies

Historisches Archiv der Stadt Köln - Neubau Außenansicht

Kulturgutsicherung im Historischen Archiv der Stadt Köln

Kulturgut-Sicherung
im Historischen Archiv der Stadt Köln

Das Historische Archiv der Stadt Köln  ist eines der bedeutendsten europäischen Kommunalarchive, das sich durch die hohe Anzahl bedeutsamer Bestände, ihre Kontinuität und die außergewöhnlich hohe Überlieferungsdichte auszeichnet.

Das Archiv bildet das „Kölner Stadtgedächtnis“, denn es verwahrt eine Vielzahl von Unterlagen aus der Kölner Stadtgeschichte sowie der Geschichte des Rheinlandes aus über 1000 Jahren und macht diese für seine Nutzer*innen zugänglich.

 

Historisches Archiv der Stadt Köln - Neubau Außenansicht
Logo Stadt Köln

Das Historische Archiv der Stadt Köln in Zahlen

lfd. km Archivgut

Urkunden

Handschriften

Fotografien

 

Projekthintergrund

Am 3. März 2009 kam es aufgrund von fehlerhaften Arbeiten beim Bau eines U-Bahn-Tunnels zum katastrophalen Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln. Dabei wurden die dort gelagerten rund 30 laufenden Regalkilometer Archivgut erheblich beschädig; sie erlitten größtenteils Risse bis zur Fragmentierung, Knicke, Stauchungen und Schäden durch Grundwasser.

Nach Abschluss der Bergungsphase im Jahr 2011, in der rund 95 Prozent des verschütteten Archivgutes geborgen werden konnten, wurde im neu eingerichteten Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum (RDZ) mit der Sichtung, Restaurierung und Digitalisierung der Bestände begonnen, die bis 2021 andauerte.

Im Zuge dieser Phase wurde nach geeigneten Systemen gesucht, um die  fragilen Archivalien konservatorisch schonend zu scannen. Aufgrund der enormen zu bewältigenden Materialmenge und der Arbeitsbelastung für das Personal mussten diese zudem ebenso effizient wie ergonomisch arbeiten.

Die Entscheidung fiel dabei auf die ersten Modelle der book2net Flash und book2net Profi Serie, mit denen dann seit spätestens Ende 2011 gearbeitet wurde. Dank der hohen Tiefenschärfe der book2net Systeme lassen sich neben Akten auch seitenstarke Registerbände unkompliziert ohne Nachjustierung scannen.

Historisches Archiv der Stadt Köln, Luftbild der Einsturzstelle, 4. März 2009
©Stadt Köln/Foto: www.aerophoto.de. Luftbild der Einsturzstelle, 4. März 2009
Historisches Archiv der Stadt Köln. Zerstörte Siegel am Verbundbrief.
©Stadt Köln/Foto: Stefanie Behrendt. Zerstörte Siegel am Verbundbrief
Einsturz Historisches Archiv der Stadt Köln. Grob erfasstes Archivgut in Trockencontainern, 13. März 2009
©Rheinisches Bildarchiv/Foto: Anna C. Wagner. Grob erfasstes Archivgut in Trockencontainern, 13. März 2009
©Rheinisches Bildarchiv/Erfassungszentrum 13.03.2009 Restauratoren und Studenten aus Köln und Bern bei der groben Sortierung und Reinigung der Archivalien.
©City of Cologne. Employees of the RDZ scanning archive material on book2net Profi and book2net Flash scanners.
©Stadt Köln/Historisches Archiv. Mitarbeiter des Archivs beim Scannen von Archivgut mit der book2net Hornet A0
©Stadt Köln/Historisches Archiv. Mitarbeiter des Archivs beim Scannen von Archivgut mit der book2net Hornet A0
Einblick in das Magazin des Neubaus des Historischen Archivs der Stadt Köln am Eifelwall
©Rheinisches Bildarchiv/Foto: Michael Albers. Einblick in das Magazin des Neubaus am Eifelwall, Raumdokumentation, 21.08.2012

book2net aktion

Nachdem die ersten book2net Buchscanner 10 Jahre lang im Digitalisierungszentrum im Einsatz waren, wurden im Zuge der Einrichtung des Neubaus, der im September 2021 eröffnet wurde,  die alten book2net Profi und Flash Systeme gegen aktualisierte Modelle ausgetauscht. Zusätzlich wurde noch ein A0 System angeschafft.

Das Historische Archiv verfügt nun über zwei book2net Profi A2 Buchscanner, sowie jeweils einen book2net Flash A1 und book2net Hornet A0 Buchscanner mit dualen Beleuchtungseinheiten.

Die Scanner können bequem sowohl per Mausklick als auch am Gerät selbst oder per Fußpedal bedient werden. Die Live-Video-Vorschau ermöglicht die Kontrolle des Scanbereiches, ohne dass zuvor ein Scan ausgelöst werden muss.

Eingesetzte geräte

Profi A2 Flash A1 Hornet A0

Ergebnisse

Seit 2010 bis heute wurden im Historischen Archiv der Stadt Köln weit über 3 Mio. Digitalisate erzeugt. Darunter befinden sich sowohl Benutzungsscans von modernen Akten als auch hochaufgelöste Scans von Urkunden, Fotos, Negativen, Handschriften und Großformaten (Plakate, Pläne und Urkunden). Die Erstellung der Digitalisate erfolgt projektweise und aufgrund von Benutzeranfragen. Sie ermöglicht eine Nutzung der Archivalien ohne Vorlage des Originals und erschließt durch Publizierung im Digitalen Historischen Archiv neue weltweite Nutzerkreise.

Das book2net Team ist stolz darauf, seit nun bereits einem Jahrzehnt einen wichtigen Beitrag bei der Sicherung und Erschließung dieser kulturhistorisch bedeutsamen Bestände zu leisten.

WEITERE CASE STUDIES

Cobra A2 in der Fondation Martin Bodmer

Cobra A2
V-Scanner
in der Fondation
Martin Bodmer

Die Fondation Martin Bodmer wurde 1971 von dem Privatgelehrten Martin Bodmer (1899-1971) gegründet. Sie verwaltet und erweitert die von Bodmer zu Lebzeiten zusammengetragene einzigartige Literatursammlung, die neben kostbaren Handschriften, Drucken und Dokumenten auch Bilder, Plastiken, Reliefs und Münzen umfasst.

Seit 1951 befindet sich die Sammlung in einem eigens errichteten Gebäude in Cologny bei Genf. Der öffentlich als Museum zugängliche Teil ist seit 2003 in einem von Mario Botta entworfenen Erweiterungsbau untergebracht. Die Ausstellung zeigt eine einzigartige Bandbreite von Schriftzeugnissen aus drei Jahrtausenden. Aufgrund ihrer bedeutenden Bestände zählt die Bibliotheca Bodmeriana seit 2015 zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.

“Die Arbeit mit dieser Maschine ist ein echtes Vergnügen, da sie sehr einfach zu bedienen ist.”

Jérôme David
Directeur de Bodmer Lab

Die Bibliotheca Bodmeriana in Zahlen

Publikationen

Sprachen

Jahrtausende

Projekthintergrund

Im Jahr 2014 begann das Team des Bodmer Lab unter der Leitung von Professor Jérôme David mit der Digitalisierung der Bestände der Bibliotheca Bodmeriana. Das Bodmer Lab entstand als Forschungs- und Digitalisierungsprojekt aus der Partnerschaft zwischen der Philosophischen Fakultät der Universität Genf und der Martin-Bodmer-Stiftung.

Für dieses umfangreiche Projekt wurde ein Buchscanner gesucht, der den hohen Anforderungen zur schonenden und effizienten Digitalisierung der kostbaren Bestände entsprach. Das Bodmer-Lab-Team entschied sich für den book2net Cobra A2 V-Scanner mit Semirobotik:

„Das Scannen mit dem Cobra-Gerät ist bequem und benutzerfreundlich, und die Sicherheit unserer wertvollen Bücher ist dank der stabilen Industriekomponenten gewährleistet. Das Gerät ist so konzipiert, dass unsere wertvollen Bücher nicht beschädigt werden, und es ist uns wirklich wichtig, sie so gut wie möglich zu erhalten.

Was wir ebenfalls zu schätzen wissen, ist die Möglichkeit, Bücher verschiedener Formate zu digitalisieren, was für uns von Vorteil ist, da die Fondation Martin Bodmer eine große Auswahl an seltenen Büchern unterschiedlicher Größe besitzt.

Die Arbeit mit diesem Scanner spart uns auch Zeit, da seine zwei Sensoren zwei Seiten gleichzeitig fotografieren.“

book2net Aktion

Als die Cobra A2 2015 installiert wurde, wurde gleichzeitig eine intensive Schulung für die Mitarbeiter durchgeführt. So ist die Bibliothek bei der Durchführung von Projekten mit unserem Scanner nicht auf die Hilfe auswärtiger Spezialisten angewiesen. Zusätzlich übernahm unser Serviceteam die jährliche Wartung des Scanners und garantierte damit den reibungslosen Ablauf des Projektes über Jahre hinweg. 

Ergebnisse

Bereits im ersten Jahr wurden mit unserer Cobra A2 über 400 Publikationen digitalisiert. Die Digitalisierung der Bestände wird kontinuierlich weitergeführt. Die Digitalisate stehen der Öffentlichkeit online über die Website des Bodmer Lab zur Verfügung.

Die mittelalterlichen Handschriften sind ebenfalls über das Schweizer Handschriftenportal e-codices erfasst.

Zur Cobra

Weitere Case Studies

Kooperation mit der Nationalbibliothek von Usbekistan

Kooperation
mit der Nationalbibliothek von Usbekistan

Video

Die Staatsbibliothek der Republik Usbekistan wurde 1870 als “Öffentliche Bibliothek von Taschkent” gegründet und ist Usbekistans Pflichtexemplarbibliothek. 1920 wurde die damalige „Staatliche Öffentliche Bibliothek Usbekistans“ zur Depotbibliothek für turkestanische Publikationen und 1947 nach dem usbekischen Dichter Ali-Shir Nava’i umbenannt. Seit dem 12. April 2002 trägt sie offiziell die Bezeichnung „Nationalbibliothek der Republik Usbekistan“.

Außenansicht Nationalbibliothek Usbekistan

Die Nationalbibliothek in Zahlen

Publikationen

Hauptlesesäle

Besucher jährlich

Projekthintergrund

Seit 2016 verfolgt Usbekistan unter der Regierung des derzeitigen Präsidenten Mirziyoyev eine umfassende Digitalisierungsstrategie für Behörden und öffentliche Dienste. Dies wird maßgeblich durch LG Electronics unterstützt, die im Auftrag der usbekischen Regierung die Ausschreibungen für Großprojekte durchführen.

Der Ausbau der digitalen Kompetenzen der Nationalbibliothek ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses, im Zuge dessen 60 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Bei der Ausschreibung für die notwendigen Geräte konnte book2net alle Anforderungen erfüllen bzw. übertreffen und erhielt den Zuschlag. Im Sommer 2018 traf die erste Lieferung von über 30 Buchscannern in Taschkent ein und wurde von unserem Team installiert. Als 2019 erneut Bedarf für die landesweiten Zweigstellen der Nationalbibliothek entstand, überzeugte book2net abermals und lieferte 25 weitere Buchscanner.

Die Nationalbibliothek beabsichtigt, ihren gesamten Bestand an Büchern, Zeitungen und Fotografien zu digitalisieren und der usbekischen Öffentlichkeit über ihre Website zugänglich zu machen und so das wichtige kulturelle Erbe des Landes zu bewahren.

book2net Flash in der Nationalbibliothek von Usbekistan
Die book2net Flash-Flotte im Einsatz
book2net Cobra V-Scanner in der Nationalbibliothek Usbekistan
book2net Cobra V-Scanner im Einsatz
book2net Profi A2 Buchscanner mit Makrolonplatte
Schnelles & komfortables Scannen mit dem book2net Profi mit Makrolon-Andruckplatte

book2net Aktion

Sowohl mit maßgeschneiderten als auch mit Standardlösungen konnten wir alle gestellten Anforderungen erfüllen. In den Jahren 2018 und 2019 wurden 60 unserer bewährten Lösungen, darunter die X71-Kamera, die Großformatscanner Hornet A0 und Flash A1, V-Buchscanner wie die Cobra sowie die Selbstbedienungsscanner Public A2 und Spirit A3, nach Taschkent und an mehrere andere Standorte im ganzen Land geliefert. Alle Geräte wurden von unseren Technikern installiert und das Personal vor Ort wurde umfassend geschult, um somit eine qualitativ hochwertige Digitalisierung zu gewährleisten

Eingesetzte geräte

X71 Kamera Hornet A0 Flash A1 Cobra Profi A2 Spirit A3

Ergebnisse

Das book2net Team ist stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung des literarischen Erbes Usbekistans geleistet zu haben. Dieses wird nun einer breiten Öffentlichkeit sowie der weiterführenden wissenschaftlichen Erforschung zur Verfügung stehen.

Sehen Sie sich den Einsatz unserer Geräte im Digitalisierungszentrum der Nationalbibliothek im Video an:

Video

Die wertvollen Rara und Manuskripte sind über eine eigene Datenbank als Volltext-Version abrufbar:

Zur Datenbank

Weitere Case Studies

Hybride Scansysteme für das Bundesarchiv

Hybride Scansysteme
im Bundesarchiv

Das Bundesarchiv ist eine der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unterstellte Bundesoberbehörde der Bundesrepublik Deutschland mit insgesamt 22 Standorten. Es hat den gesetzlichen Auftrag, das Archivgut des Bundes auf Dauer zu sichern und nutzbar zu machen.

Dabei handelt es sich um Unterlagen wie Akten, Karten, Bilder, Plakate, Filme und Tonaufzeichnungen in analoger und digitaler Form. Diese Unterlagen entstammen überwiegend den zentralen Verwaltungen der deutschen Staaten seit 1867 und den Nachlässen bedeutender Personen.

Das Bundesarchiv ist eine der bedeutendsten Kulturinstitutionen Deutschlands und verwahrt u.a. 540 lfd. Kilometer Unterlagen, 15 Mio. Bilder und 1 Mio. Filmrollen. Ab 2024 wird jährlich 1% des Bestands digitalisiert.

Das Bundesarchiv in Zahlen

Standorte

Mitarbeiter:innen

lfd. km Unterlagen

Digitalisate pro Jahr

 

Projekthintergrund

Um den Zugang zu den Akten an den verschiedenen Standorten langfristig zu erleichtern, wird sukzessive die persönliche Akteneinsicht vor Ort durch eine digitale Bereitstellung der Unterlagen ergänzt. Die Digitalisierung on Demand wird dabei ausschließlich in den internen Werkstätten des Bundesarchivs durchgeführt. Die digitalisierten Bestände sind über die Website des Bundesarchives abrufbar.

In der vollständigen Ausbaustufe ist eine interne Digitalisierungskapazität von 20 Mio. Seiten pro Jahr vorgesehen. Bis Jahresende 2021 wurden bereits ca. 75 Mio. Seiten digitalisiert.

Zur Durchführung dieses anspruchsvollen Vorhabens war es daher notwendig, die Kapazitäten der Digitalisierungswerkstatt zu erhöhen und den Gerätebestand auszubauen.

book2net aktion

Die Digitalisierung großer Mengen von teilweise fragilen Materialien stellt eine besondere Herausforderung für das Bundesarchiv dar. Es musste daher eine Lösung gefunden werden, die sowohl besonders bestandsschonend scannt als auch eine hohe Produktivität liefert.

Daher hat sich das Bundesarchiv für den Einsatz hybrider Scansysteme der Firma MICROBOX entschieden. Diese Scansysteme bestehen aus einem speziell für Archivzwecke weiterentwickelten Dokumenteneinzugsscanner sowie einem Auflichtscanner, die durch eine gemeinsame Scansoftware bedient werden. So ist jederzeit ein Wechsel zwischen den Geräten bei laufendem Betrieb möglich. Ganz komfortabel können auch innerhalb einer Akte unterschiedliche Formate und Papierqualitäten in einem Arbeitsvorgang digitalisiert werden. Dieses Verfahren wird aktuell hauptsächlich für Karteikarten und Akten nach 1945 angewandt.

Die variablen Einstellungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei der Einzugsgeschwindigkeit, bieten hervorragende Möglichkeiten, auch sehr heterogene Akten schnell und effizient zu digitalisieren. Die Konformität des Systems zur ISO 19264-1 garantiert eine hohe und konstante Bildqualität.

Ergebnisse

Seit Anfang 2022 sind 20 unserer hybriden Scansysteme und 6 Auflichtscanner im Bundesarchiv im Einsatz. Weitere Installationen werden in den folgenden Jahren im Zuge des Projektes hinzukommen.

Zum Hybriden Scansystem

WEITERE CASE STUDIES