Kategorie-Archive: Glossar

Bibliotheksscanner

Welche besonderen Anforderungen haben Bibliotheksscanner?

Neben Archiven und Museen gehören Bibliotheken zu den Hauptbewahrern von kulturellem Wissen. Im Hinblick auf die Bestände gibt es dabei durchaus Überschneidungen. Öffentliche oder wissenschaftliche Bibliotheken in staatlicher Trägerschaft sind zugleich Dienstleistungseinrichtungen, die sammeln, erschließen, bewahren und ihren Benutzern im öffentlichen Auftrag Zugang zu breitangelegten Informationen vermitteln sollen. Zudem gibt es Bibliotheken, die ähnlich wie Museen einen bestimmten Sammelschwerpunkt oder eine Spezialfunktion haben (z.B. Musikbibliotheken, Klosterbibliotheken, Schulbibliotheken etc.). Ebenso können private Bibliotheken, z. B. von Unternehmen, Religionsgemeinschaften, Parteien, Vereinen oder Familienverbänden, von hoher gesellschaftlicher Bedeutung sein.

Die Vermittlung der in den Bibliotheken gesammelten Informationen erfolgt durch die Bereitstellung von Medien und Dienstleitungen. Traditionell in Form von gedruckten Medien,  wie Büchern und Zeitschriften, zunehmend aber auch in digitaler Form (E-Books, DVDs oder elektronische Zeitschriften). Da viele gedruckte Medien physisch oftmals nur als Einzelexemplare vorliegen, ist die Zugänglichkeit zu diesen Informationsträgern meistens sehr eingeschränkt.  Die Umstellung auf elektronische Ressourcen dient daher zunehmend der weiteren Verbreitung und besseren Zugänglichkeit der Medien, da diese nicht mehr auf ein oder ein paar wenige Exemplare beschränkt sind. Dabei wird insbesondere die Retrodigitalisierung, d.h. die Digitalisierung älterer Bestände und seltener, kostbarer Bücher (Rara), immer wichtiger. Viele Bibliotheken stellen diese Digitalisate ihren Benutzern über E-Reader als digitale bzw. virtuelle Bibliothek zur Verfügung.

Die Vor-Ort-Benutzung von Medien in Bibliotheken erfolgt auf unterschiedliche Weise. Grundsätzlich wird zwischen Leihbibliotheken, in denen Medien auch physisch ausgeliehen werden können, und Präsenzbibliotheken, in denen Medien nur vor Ort benutzt werden können, unterschieden. Insbesondere für Präsenzbibliotheken erhöhen daher Bibliotheksscanner die Nutzerfreundlichkeit, da die Medien quasi über den Weg der Digitalisierung auch außerhalb der bibliothekseigenen Räume genutzt werden können.

Als Teil des kulturellen Erbes, können Bibliotheken zudem in Katastrophenfälle stark bedroht sein oder Primärziele bewaffneter Konflikte werden. Die Digitalisierung wichtiger, historischer und seltener Bibliotheksbestände ist daher zugleich eine Form des aktiven Kulturgutschutzes.

Aufgrund dieser vielfältigen Aufgabenfelder benötigen Bibliotheken bei der Digitalisierung ihrer Bestände auch unterschiedliche Arten von Bibliotheksscannern: vom Self-Service Scanner als Ersatz für Kopierer über Produktionsscanner für den Dokumentenlieferdienstbereich bis hin zu  Spezialscannern für die Retrodigitalisierung kostbarer Handschriften, vom A3 bis zum A0 Großformat, von der einfachen 180 Grad Buchauflage bis zur konservatorischen Buchwippe in V-Form.

So sind für die öffentlichen Bereiche mit hohem Publikumsverkehr, wie z.B. Lesesäle, Self-Service-Scanner wie unser book2net Spirit A3 oder book2net Public A2 zu empfehlen. Sie bieten hohe Qualität, hohen Bedienkomfort, Robustheit, Langlebigkeit und eine geschütztes Betriebssystem, das nicht manipuliert werden kann. Damit sind sie bestens geeignet für den anspruchsvollen Dauereinsatz und zugleich eine umweltschonende Alternative zu herkömmlichen Kopierern.

Im Produktionsbereich der Digitalisierungszentren kommen Hochleistungsscanner wie der book2net Ultra A2  oder die book2net Mosquito A1  zum Einsatz. Für die konservatorische Digitalisierung kostbarer Rara-Bestände eignen sich dagegen besonders V-Scanner wie unsere Modelle book2net Cobra , Lizard  und Dragon oder Spezialapplikationen wie das book2net Multispektralsystem  zur wissenschaftlichen Erforschung von Handschriften und Inkunabeln.

Zusätzlich zu den speziellen Hardwareanforderungen benötigen Bibliotheksscanner auch eine spezielle Software, die einerseits intuitiv ist und von den Benutzern im Self-Service-Bereich problemlos bedient werden kann, andererseits aber auch einen reibungslosen Workflow garantiert und den Anforderungen zur Einbindung von Drittsoftware, zur Unterstützung von Dienstleistungsangeboten (Fernleihe etc.), zur OCR-Lesung oder zur Generierung von Metadaten entspricht.

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Museumsscanner

Was sind die besonderen Anforderungen für Museumsscanner?

Neben Archiven und Bibliotheken gehören Museen zu den Hauptbewahrern beweglichen Kulturgutes. Im Hinblick auf die Bestände gibt es dabei durchaus Überschneidungen innerhalb dieser Institutionen. Das Spektrum von Museen und ihren Sammlungen ist schier grenzenlos. Neben volkskundlichen, historischen, archäologischen,  kulturgeschichtlichen, landes- und regionalgeschichtliche, naturkundlichen, naturwissenschaftlichen und technischen Museen sowie Kunst- und Designmuseen gibt es Museen mit bestimmten Sammelschwerpunkten oder Spezialfunktionen (z.B. Architekturmuseen, Spielzeugmuseum, Blindenmuseum etc.).

In staatlicher Trägerschaft sind Museen zugleich Dienstleistungseinrichtungen, die sammeln, erschließen, bewahren und ihren Besuchern durch eigene wissenschaftliche Forschung im öffentlichen Auftrag das von ihnen bewahrte Sammlungsgut anschaulich vermitteln sollen. Gleichzeitig dient die Erschließung und Erforschung der Bestände auch dem Austausch innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Aber auch private Museen,  z. B. von Unternehmen, Religionsgemeinschaften, Parteien, Verbänden oder Privatpersonen können aufgrund ihrer einzigartigen Bestände von hoher gesellschaftlicher Bedeutung sein.

Da Museen in der Regel nur einen Bruchteil ihrer Sammlungen ausstellen können, erfolgt die Präsentation und die Vermittlung von entsprechenden Informationen zunehmend auf digitalem Weg. Virtuelle Rundgänge, Ausstellungen und umfangreiche Objektdatenbanken sind neue Kommunikationswege. Als Teil des kulturellen Erbes, sind Museen zudem in Katastrophenfällen stark bedroht und können Primärziele bewaffneter Konflikte werden. Die konsequente Digitalisierung musealer Sammlungsbestände ist daher zugleich eine Form der aktiven Kulturvermittlung sowie des aktiven Kulturgutschutzes.

Aufgrund der enormen Vielseitigkeit musealer Bestände benötigen Museen äußerst flexible Scansysteme, um nicht für jede Anforderung ein eigenes Gerät anschaffen zu müssen.

Insbesondere in großen kultur- und landesgeschichtlichen Museen, die oftmals Objekte unterschiedlichster Art, von Büchern, Karten, Glasnegativen über Schmuck, Münzen, Tierpräparaten, Herbarien, Gesteinsdünnschliffen bis hin zu Gemälden und Fotografien bewahren und die zudem eine unterschiedliche Handhabung sowie Aufnahme- und Beleuchtungstechnik erfordern, sind flexible Scansysteme unabdingbar.

Solche Systeme müssen zudem höchsten konservatorischen Anforderungen entsprechen, da es sich bei den zu digitalisierenden Objekten zumeist um unersetzbare Unikate handelt, die äußerst fragil und lichtempfindlich sein können. Museumsscanner sollten daher unbedingt international anerkannten Digitalisierungsstandards wie METAMORFOZE, FADGI oder ISO entsprechen.

Wir bieten daher für Digitalisierungsprojekte im musealen und Cultural Heritage Bereich innovative, flexible Reprosysteme an. Sie erfüllen höchste konservatorische Ansprüche und bieten größtmögliche Flexibilität im Hinblick auf Format, Textur und Ausleuchtung der Objekte.

Darüber hinaus haben wir Spezialapplikationen wie das book2net Multispektralsystem entwickelt, das die wissenschaftliche Erforschung unterstützt.

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Archivscanner

Wofür werden spezielle Archivscanner gebraucht?

Neben Bibliotheken und Museen gehören Archive zu den Hauptbewahrern beweglicher Kulturgüter. In öffentlicher Trägerschaft bilden sie das besonders sensible kulturelle sowie das rechtlich-administrative Gedächtnis eines Staates, einer Kommune oder einer Region. Aber auch private Archive, z. B. von Unternehmen, Religionsgemeinschaften, Parteien, Vereinen oder Familienverbänden, können von hoher gesellschaftlicher Bedeutung sein.

Die in Archiven gespeicherten Information und die dazugehörigen Informationsträger werden unter dem Begriff Archivgut oder Archivalien zusammengefasst. Als Archivgut gelten allgemein Unterlagen, die von den entsprechenden Institutionen, Behörden, Unternehmen, Organisationen oder Privatpersonen für die aktuelle Aufgabenerledigung nicht mehr benötigt werden, aber als wertvoll für einen unbefristete Aufbewahrung bewertet wurden. Die Informationen können dabei auf unterschiedlichen Trägern überliefert sein, papiergebunden wie Urkunden, Dokumente, Sachakten, Briefe, Noten, Karten, Pläne, Fotos, elektronisch wie Filme und Tonaufnahmen, und zunehmend auch in digitaler Form. Hinzu kommen oftmals auch Objekte wie Urkundensiegel oder Glasnegative.

Spezifisch für Archive ist, dass die im Archivgut enthaltenen aufzubewahrenden Informationen als Primärquellen einzigartig sind und im Regelfall nur einmalig überliefert wurden. Daher unterliegen sie insbesondere im öffentlichen Bereich als Bestandteil des kulturellen Erbes dem Kulturgutschutz. Öffentliche Archive arbeiten aufgrund von Archivgesetzen, welche die Archivierung und die damit verbundenen Arbeitsfelder als öffentliche Aufgabe festlegen. Dazu zählen die Erschließung, Bestandserhaltung und die Bereitstellung der Archivalien für die Gemeinschaft. In diesem Zusammenhang hat die Digitalisierung von Archivgut zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Die Komplexität von Archivbeständen und die unterschiedlichen Aufgabenfelder der Archive erfordern auch bei der Digitalisierung und Nutzbarmachung unterschiedliche Systeme:

So sind für den Besucherbereich eines Archives Archivscanner wie unser book2net Spirit A3oder book2net Public A2 zu empfehlen, die Qualität, hohen Bedienkomfort, Robustheit, Langlebigkeit und eine geschütztes Betriebssystem bieten, das nicht manipuliert werden kann.

Für die Aufgaben der Bestandsdigitalisierung dagegen werden Archivscanner benötigt, die den unterschiedlichen Formaten, Strukturen und Anforderung von Archivgut entgegenkommen. Hierfür haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Kunden speziell den book2net Archivscanner Archive Pro entwickelt, der in einzigartiger Weise die Qualitäten eines High-End Buchscanners mit den Vorteilen eines variablen Reprosystems verbindet und die Digitalisierung von Formaten von A1+ bis A5+ mit einer Auflösung von bis zu 1.200 dpi ermöglicht. Mit höhenverstellbarem Kameraschlitten, prozessgesteuerter Scanautomatik und unterfahrbarem motorischen Andrucktisch ist der Archive Pro außerordentlich variabel und benutzerfreundlich.

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Metamorfoze

Metamorfoze ist das nationale Programm der Niederlande zur Erhaltung des papierenen Kulturerbes. Das Programm ist eine Initiative des Ministeriums für OCW (Bildung, Kultur und Wissenschaft) und begann 1997 als Kooperation zwischen der Koninklijke Bibliotheek (Nationalbibliothek der Niederlande) und dem Nationaal Archief (Nationalarchiv). Koordiniert wird das Programm vom Bureau Metamorfoze, das an der Nationalbibliothek angesiedelt ist und Kulturinstitutionen bei der Erarbeitung und Durchführung von Digitalisierungsprojekten berät. Das Bureau ist auch für die Veröffentlichung von Informationsmaterial verantwortlich und hat im Rahmen seines nationalen Auftrages Richtlinien für die Digitalisierung von Büchern und Papierdokumenten erstellt, die heute international als einer der wichtigsten Standards anerkannt sind.

Die für Metamorfoze erstellten Digitalisate müssen bestimmten Qualitätsstandards entsprechen, so dass sie als Ersatz für das Originalobjekt dienen können. Für unterschiedliche Materialien gelten jedoch unterschiedliche Anforderungen.

Die Metamoforze Digitalisierunsgrichtlinien sind als PDf online zugänglich. Zudem stellt Metamorfoze auch eine Checkliste zur Digitalisierung wertvoller Manuskripte bereit.

Grundsätzlich unterscheidet Metamorfoze drei Qualitätsstufen:

Einfach

Extra Light

Mittel

Light

Konservatorisch

(manchmal auch als “strict” bezeichnet)

Der Zweck dieser Qualitätsstufen besteht jedoch nicht darin, ein grundsätzlich  negatives Urteil über Digitalisierungen abzugeben, die mit einer Qualität unterhalb der konservatorischen Qualitätsstufe  ausgeführt werden.

Es gibt Anwendungsfälle, in denen es völlig genügt, nur eine untere Qualitätsstufe zu erreichen. Dies gilt insbesondere bei Projekten, bei denen die Lesbarkeit des reinen Textmaterials von höherem Interesse ist als eine Genauigkeit der Ton- und Farbwerte. Wenn der Auftraggeber das Ergebnis deutlich ablesen kann, dann ist in diesem Fall die erzielte Qualität für die Aufgabe mehr als ausreichend erfüllt.

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Bundessicherungsverfilmung

Die Vernichtung kulturhistorisch bedeutsamer Urkunden und Dokumente durch bewaffnete Konflikte oder Naturkatastrophen bedeutet unwiederbringlichen Schaden für das kulturelle Gedächtnis. Wertvolles Archiv- und Schriftgut ist daher besonders schutzbedürftig. Die Menge der Archivalien und deren zufällige Standorte lässt jedoch bei Katastrophen- beziehungsweise Gefahrenlagen eine Auslagerung in nennenswertem Umfang in aller Regel nicht zu, da die hierfür erforderlichen Bergungsräume kaum vorhanden sind. Aus diesem Grunde begann die Bundesrepublik Deutschland seit 1961 gemäß der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut ihre wertvollen Archivbestände zu Sicherungszwecken auf Mikrofilm zu verfilmen und an einem zentralen Bergungsort einzulagern, damit sie im Falle eines unwiederbringlichen Verlustes an die Stelle des originalen Archivguts treten können. Die Verfilmung ist eine Bundesaufgabe im Rahmen des Zivilschutzes, die der Bund selbst und die Länder im Auftrag des Bundes ausführen. In den Verfilmungsstellen der Länder werden die Archivalien nach bundeseinheitlich definierten Auswahlkriterien und unter Einhaltung festgelegter technischer Standards durch Fachpersonal sicherungsverfilmt.

Im Rahmen der Umstellung der Verfilmungsgeräte auf digitale Technik, die zwischen dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA) vereinbart wurde, erfolgten in jüngster Zeit Ausschreibungen für Hochleistungs-Archivscanner zur Durchführung dieses Großprojektes. Hierbei haben sich erfreulicherweise bereits mehrere der zentralen Verfilmungsstellen für die Anschaffung unseres neuen Archivscanners book2net Archive Pro entschieden.

 

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V-Lambda-Kurve

Die spektrale Hellempfindlichkeit des menschlichen Auges, welches es bei Tagelicht empfindet, wird als V-Lambda-Kurve, Hellempfindlichkeitskurve oder als der relative spektrale Hellempfindlichkeitsgrad bezeichnet.  Der sichtbare Spektralbereich von 380 bis 780 Nanometer wird im menschlichen Auge als Licht wahrgenommen.

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LEDs (Leuchtdioden) sind energiesparende Leuchtmittel (ESL). LEDs erreichen im Gegensatz zu konventionellen Glühbirnen die 30-50fache Leuchtdauer, was etwa 50.000 Stunden entspricht. Umgerechnet kann man eine LED also bis zu 2083 Tage oder über 5,5 Jahre brennen lassen. Trotz ihrer erhöhten Anschaffungskosten sind sie daher wesentlich wirtschaftlicher als herkömmliche Beleuchtungsmittel.

Unsere boo2net Geräte erfüllen die höchsten konservatorischen und ökologischen Ansprüche. Ein wesentlicher technologischer Vorteil gegenüber Beleuchtungen anderer Hersteller sind die speziell für die book2net Leuchteinheiten entwickelten Fresnel-Linsen. Sie sorgen für eine perfekte Lichtverteilung und Ausleuchtung. Ungewollte und störende Verläufe und Reflexionseffekte, die ansonsten in sehr hellen oder sehr dunklen Flächen und auch bei glänzenden Materialien auftreten, werden vermieden.

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FADGI

Die Federal Agencies Digital Guidelines Initiative (FADGI) wurde 2007 als gemeinschaftliche Kooperation unterschiedlicher Bundesbehörden der Vereinigten Staaten gegründet,  um gemeinsame technische Richtlinien, Methoden und Praktiken für die Archivierung digitalisierter sowie digitaler Dokumente von historischer und kultureller Bedeutung zu formulieren. Diese Standards erhielten durch die Initiative der US-Regierung, den Zufluss analoger Dokumente in die National Archives nach 2022 zugunsten elektronischer Aufzeichnungen zu stoppen, eine erhöhte Dringlichkeit.

Zwei Arbeitsgruppen befassen sich mit den beiden Hauptthemenbereichen: den audiovisuelle sowie den „unbewegten“ Dokumenten. Mit einem Ranking von einem (niedrig) bis vier (hoch) Sternen wurden Leistungsparameter basierend auf einer umfassenden numerischen Analyse der Genauigkeit und Qualität der Digitalisate für die unterschiedliche Medien erstellt.

Die Richtlinien werden über http://www.digitizationguidelines.gov/ veröffentlicht und aktualisiert.

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Digitalisierungsrichtlinien

Warum sind Digitalisierungsrichtlinien wichtig?

Die Qualität eines Digitalisierungsprozesses unterliegt verschiedensten Faktoren. Sie ist abhängig von Komponenten wie der verwendeten Scanner-Hardware (Sensortechnologie und Qualität des Objektivs), entscheidend aber auch von der Lichteinstrahlung (interne, steuerbare Beleuchtung im Scansystem, externe, oftmals nicht kontrollierbare Einstrahlung durch natürliches oder künstliches Raumlicht). Ebenso können die Wandfarbe des Raumes, des Scansystems selbst oder sogar die Kleidung der Anwender*innen Einfluss auf die Qualität des Ergebnisses haben. Weiter Faktoren betreffen vor- oder nachgelagerte Algorithmen zur Bildbearbeitung bzw. zum Farbmanagement.

Insbesondere die Digitalisierung kostbarer kultureller Objekte sollte so schonend und qualitätvoll wie möglich erfolgen, um auch künftigen Generationen dadurch nachhaltig einen Zugang zu den Daten zu ermöglichen. Dabei stellt sich die Frage nach den bestmöglichen Konzepten und Methoden, die eine konstante Qualität der Scanergebnisse bei geringster physischer Belastung gewährleisten. Die Erarbeitung und Einhaltung von Richtlinien sollte daher für jedes Projekt zur Digitalisierung von Kulturgut eine zwingende Voraussetzung sein. Das Navigieren durch die Vielzahl der auf dem Markt zur Verfügung stehenden Scan-Systeme und Analyse-Tools kann jedoch für Anwender*innen eine enorme Herausforderung darstellen.

Die beiden derzeit populärsten Digitalisierungsrichtlinien, die auch für uns die maßgeblichen Standards definieren, kommen aus den Vereinigten Staaten (FADGI – Federal Agencies Digitization Guidelines Initiative) sowie den Niederlanden (Metamorfoze Preservation Imaging Guidelines – ein Kooperationsprojekt der Nationalbibliothek und dem Nationalarchiv der Niederlande). Sie entstanden aus der Notwendigkeit heraus, einen objektiven Anforderungskatalog zu erstellen, welche staatliche und öffentliche Institutionen als Kriterien bei der Beschaffung von Scansystemen zugrunde legen können.

Zur Vereinheitlichung dieser beiden unterschiedlichen Ansätze hat die ISO (International Organization for Standardization) seit 2012 eine neue Standardnorm erarbeitet, die sich in den drei Dokumentationen ISO 19262, ISO 19263 und ISO 19264 wiederfinden. ISO 19262 dokumentiert die Begriffe, die im Bereich der Bilderfassung verwendet werden, um ein einheitliches Vokabular zur generieren. ISO 19263 beschreibt die technischen Arbeitsprozesse und liefert detaillierte Informationen darüber, wie die Messungen am besten durchgeführt werden. ISO 19264 schließlich beschreibt die Messungen im Detail sowie Ziele und Toleranzwerte für verschiedene Aspekte. Dabei werden u.a. die Hauptmerkmale von Bildqualität, die Metrik zur Bewertung dieser Qualitätsmerkmale, die Vorgehensweise bei der Bildqualitätsanalyse sowie die Ergebnisdokumentation spezifiziert.

Wir empfehlen Ihnen die Durchsicht dieser Dokumente zur Durchführung Ihrer Projekte, auch wenn Sie nicht verpflichtet sind, bestimmte Richtlinien einzuhalten.

Hier können Sie sich weiterführend informieren:

FADGI
Website: http://www.digitizationguidelines.gov/
PDF Digitalisierungsrichtlinien zum Download: http://www.digitizationguidelines.gov/guidelines/FADGI_Still_Image_Tech_Guidelines_2016.pdf

METAMORFOZE

Website: https://www.metamorfoze.nl/
PDF Digitalisierungsrichtlinien zum Download: https://www.metamorfoze.nl/sites/default/files/publicatie_documenten/Metamorfoze_Preservation_Imaging_Guidelines_1.0.pdf

ISO-Standard
PDF Digitalisierungsrichtlinien zum Download Standardization of Image Quality Analysis – ISO 19264

PDF Vokabular: ISO 19262 : 2015 Photography-Archiving Systems – Vocabulary http://www.iso.org/iso/home/store/catalogue_tc/catalogue_detail.htm?csnumber=64219

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Deutschland hat 2016 mit einer umfassenden Reform sein Kulturgutschutzrecht modernisiert und damit das deutsche Recht an EU- und internationale Standards, vor allem an das UNESCO-Übereinkommen von 1970, angepasst. Am 6. August 2016 ist das Kulturgutschutzgesetz (KGSG) in Kraft getreten. Das KGSG schützt Kulturgut, das in Deutschland wegen seiner herausragenden Bedeutung für die kulturelle Identität unseres Landes besonders wichtig ist („national wertvolles Kulturgut“), aber auch solches Kulturgut, welches von anderen Staaten als nationales Kulturgut eingestuft wird. Kernpunkte sind unter anderem die Unterbindung von illegalem Handel, Verbesserung von Rückgabemechanismen, Modernisierung der Regelungen über national wertvolles Kulturgut und Verbesserung des Schutzes von Museumssammlungen. (http://www.kulturgutschutz-deutschland.de/DE/Home/home_node.html)

In diesem Zusammenhang gilt auch die Digitalisierung als Kulturgutschutz und wird daher durch staatliche Initiativen gefördert.

Neben der Bestandsdokumentation zur Informationssicherung und wissenschaftlichen Erschließung bietet die Notfallsicherung in Schadensfällen durch Naturkatastrophen oder Brandschäden eine besondere Herausforderung bei der Digitalisierung von Kulturgütern. Sie verlangt nach besonderen schadens- bzw. ursachenspezifischen Maßnahmen zur Wiederherstellung, wie z.B. im Fall der Zerstörung der wertvollen Bestände der Anna Amalia Bibliothek in Weimar durch den schweren Brand im Jahr 2004. Die schwerwiegenden, durch Brand und Löschwasser hervorgerufenen Schäden und die dadurch entstandenen Brandprodukte, Rauchablagerungen, Veraschungen und Auswaschungen erfordern nicht nur hochgradig komplexe Restaurierungsmaßnahmen, sondern stellen auch die digitale Sicherung vor komplexe Herausforderungen:

Derart beschädigte und fragile Dokumenten verlangen nach maßgeschneiderten Scan-Systemen, die sowohl den hohen konservatorischen Anforderungen im Hinblick auf Handhabung und Beleuchtung gerecht werden, als auch darüber hinaus über die entsprechende Technologie verfügen, Text- und Bildinformationen, die mit dem bloßen Auge nicht mehr erkennbar sind, wiederherzustellen. Hier können innovative Systeme wie das book2net Multispektralsystem entscheidend zur schonenden und berührungsfreien Informationssicherung und -wiederherstellung beitragen.

Großprojekt Bundessicherungsverfilmung

Seit 1961 werden die Archivalien des Bundes und der Bundesländer gemäß der Haager Kovention zum Schutz von Kulturgut zu Sicherungszwecken mikroverfilmt. Die Verfilmung ist eine Bundesaufgabe im Rahmen des Zivilschutzes, die der Bund selbst und die Länder im Auftrag des Bundes ausführen. In den Verfilmungsstellen der Länder werden die Archivalien nach bundeseinheitlich definierten Auswahlkriterien und unter Einhaltung festgelegter technischer Standards durch Fachpersonal auf Mikrofilm sicherungsverfilmt.

Auch hier leistet book2net mit seinen Scansystemen aktiv einen Beitrag zur Kulturgutsicherung. Im Rahmen der Umstellung der Verfilmungsgeräte auf digitale Technik, die zwischen dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder (KLA) vereinbart wurde, haben sich bereits vier der zentralen Verfilmungsstellen für die Anschaffung von insgesamt 12 book2net Hochleistungs-Archiv-Scanner entschieden. Die Landesarchive in Hessen, Baden-Württemberg, NRW und das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz sind die ersten Institutionen, die sich für unseren neuen vielseitig einsetzbaren Hochleistungs-Archivscanner book2net Archive Pro entschieden haben. 

Internationale Richtlinien zur Digitalisierung

Die Digitalisierung kostbarer kultureller Objekte sollte so schonend und zugleich so komplex wie möglich erfolgen, um auch künftigen Generationen einen dauerhaften Zugang zu sichern. Dabei stellt sich die Frage nach den bestmöglichen Konzepten und Methoden, die eine konstante Qualität der Scanergebnisse bei geringster physischer Belastung der Objekte gewährleisten. Die Erarbeitung und Einhaltung von Richtlinien sollte daher für jedes Projekt zur Digitalisierung von Kulturgut eine zwingende Voraussetzung sein. Das Navigieren durch die Vielzahl der auf dem Markt zur Verfügung stehenden Scan-Systeme und Analyse-Tools kann jedoch für die Anwender*innen eine enorme Herausforderung darstellen.

Die beiden derzeit populärsten Digitalisierungsrichtlinien, die auch für uns die maßgeblichen Standards definieren, kommen aus den Vereinigten Staaten (FADGI – Federal Agencies Digitization Guidelines Initiative) sowie den Niederlanden (Metamorfoze Preservation Imaging Guidelines). Zur Vereinheitlichung dieser beiden unterschiedlichen Ansätze hat die ISO (International Organization for Standardization) seit 2012 eine neue Standardnorm erarbeitet, die sich in den drei Dokumentationen ISO 19262, ISO 19263 und ISO 19264 wiederfinden.

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